Multiples Myelom: Erster trispezifischer Antikörper gegen BCMA × CD38 × CD3
Vollständige Daten zur Dosiseskalation zeigen anhaltend hohe Ansprechraten und ein günstiges Sicherheitsprofil von ISB 2001, einem ersten trispezifischen Antikörper gegen BCMA × CD38 × CD3, zur Behandlung von rezidiviertem/refraktärem multiplem Myelom.
Die TRIgnite-1-Studie zeigt eine Gesamtansprechrate (ORR) von 74 % über neun Dosierungsstufen hinweg bei stark vorbehandelten Patienten mit einer medianen Vorbehandlungsrate von sechs Therapielinien.
Die ORR ist bemerkenswert hoch bei Patienten ohne vorherige CAR-T- oder bispezifische Therapien (84 %) sowie bei Patienten, die zuvor T-Zell-gerichtete Therapien oder BCMA-gerichtete Therapien erhalten hatten oder auf eine Anti-CD38-Therapie nicht angesprochen hatten (Bereich: 71–73 %)
Das Sicherheitsprofil ist weiterhin günstig, wobei die Mehrheit der Patienten zum Zeitpunkt der Datenerhebung die Behandlung fortsetzt.
Die FDA hat kürzlich ISB2001 den Fast-Track-Status gewährt.
Carvykti beim mutliplen Myelom - Von palliativer Hoffnung zur potenziellen Heilung
Carvykti® (Ciltacabtagen Autoleucel) ist eine CAR-T-Zellzubereitung zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit multiplem Myelom. Jetzt wurden jetzt Daten veröffentlicht, die erstaunliche Effekte hinsichtlich der Gesamtüberlebensrate und des progressionsfreien Überlebens bei Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem multiplem Myelom im Vergleich zur Standardtherapie zeigen.
Forschende um Dr. Sundar Jagannath von der Icahn School of Medicine am Mount Sinai in New York berichten im Rahmen des Krebskongresses ASCO 2025 und zeitgleich im Wissenschaftsjournal »Journal of Clinical Oncology« über eine Subgruppenanalyse der Phase-I/II-Studie CARTITUDE-1 (NCT03548207). Demnach verbesserte Carvykti die Gesamtüberlebensrate und das progressionsfreie Überleben deutlich bei Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem multiplem Myelom im Vergleich zur Standardtherapie.
Multiples Myelom: Zulassungsempfehlung für Blenrep® (Belantamab-Mafodotin)
In seiner Sitzung im Mai 2025 hat der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) die Zulassung von 10 neuen Arzneimitteln empfohlen. Darunter auch Blenrep® (Belantamab-Mafodotin) für Patienten mit rezidivierten oder refraktären Multiplen Myelom:
Das Arzneimittel ist zur Behandlung des rezidivierten oder refraktären multiplen Myeloms vorgesehen – einer seltenen und bislang unheilbaren Krebserkrankung der Plasmazellen, die vor allem Menschen ab einem Alter von etwa 60 Jahren betrifft.
Belantamab-Mafodotin gehört zur Gruppe der Antikörper-Wirkstoff-Konjugate. Es handelt sich um einen humanisierten monoklonalen IgG1κ-Antikörper, der gezielt an das B-Zell-Reifungsantigen (BCMA) auf der Oberfläche von Myelomzellen bindet. Über den angekoppelten zelltoxischen Wirkstoff mcMMAF (Maleimidocaproyl-Monomethylauristatin F) wird in der Zelle ein Zellzyklus-Stillstand ausgelöst und eine antikörperabhängige zellvermittelte Zytotoxizität induziert – die Krebszellen werden also gezielt zerstört.
In 2 randomisierten, offenen Phase-3-Studien konnte Blenrep seine Wirksamkeit unter Beweis stellen: In Kombination mit Bortezomib und Dexamethason oder mit Pomalidomid und Dexamethason verlängerte es signifikant das progressionsfreie Überleben. Der Nutzen zeigte sich bei Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem Myelom, die bereits mindestens eine Vorbehandlung erhalten hatten.
Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören unter anderem Sehbeeinträchtigungen wie verminderte Sehschärfe, verschwommenes Sehen, Trockenheit der Augen, Fremdkörpergefühl, Lichtempfindlichkeit und Augenreizungen. Auch Keratopathien – also Veränderungen an der Hornhaut – traten auf. Darüber hinaus wurden Thrombozytopenie, Neutropenie, Anämie sowie Durchfall beobachtet.
S3-Leitlinie zur supportiven Therapie bei Krebserkrankungen aktualisiert
Im Rahmen des Leitlinienprogramms Onkologie ist eine neue Ausgabe der S3-Leitlinie zur supportiven Therapie bei onkologischen Patienten erschienen.
Die supportive Therapie ist ein zentraler Baustein in der Krebsbehandlung: Sie trägt dazu bei, Therapienebenwirkungen zu reduzieren, zum Beispiel Hautausschläge, kardiologische Komplikationen und Magen-Darm-Probleme.
Schwelendes Myelom: Übergang in aktive Krankheit aufhalten
Mit einer bestimmten Antikörpertherapie ist dies möglich, wie die Ergebnisse einer Phase III-Studie zeigen.
Für die Behandlung bei multiplem Myelom steht seit geraumer Zeit ein sogenannter Anti-CD38-Antikörper zur Verfügung, mit dessen Hilfe der Krankheitsprozess vorübergehend gestoppt werden kann. Auch bei noch schwelendem multiplem Myelom lohnt sich sein Einsatz, nämlich dann, wenn ein hohes Risiko besteht, dass sich eine aktive Erkrankung daraus entwickelt. Zu diesem Schluss kommt eine Studie in der Fachzeitschrift New England Journal of Medicine.