Die Einleitung einer Therapie ist bei symptomatischem Multiplem Myelom nach den Kriterien der International Myeloma Working Group (IMWG) indiziert. Bestandteil der Definition sind die sogenannten CRAB-Kriterien, erweitert durch radiologische und serologische Parameter.
Die Erfüllung eines CRAB-Kriteriums als Behandlungsindikation ist ausreichend. Weitere Behandlungsindikationen sind
- Myelom-bedingte Schmerzen
- Hyperviskositätssyndrom
- B-Symptomatik
- Symptome, die durch Behandlung der Myelom-Erkrankung gebessert werden können
- Symptome, deren Nicht-Behandlung zu einer weiteren Verschlechterung der Symptomatik bzw. Organfunktion führt, wie z.B. eine paraneoplastische Polyneuropathierezidivierende schwere Infektionen.
Übersicht der Kriterien zur Einleitung einer Therapie:
Kriterium
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Definition
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CRAB
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Hyperkalzämie (C)
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Calcium >2,75 mmol/l (>10,5 mg/dl) oder >0,25 mmol/l oberhalb des oberen Normwertes
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Niereninsuffizienz (R)
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Kreatinin ≥2,0 mg/dl (>173 µmol/l) oder GFR <40ml/min
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Anämie (A)
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Hämoglobin <10,0 g/dl (<6,21 mmol/l) oder ≥2,0 g/l (>1,24 mmol/l) unterhalb des unteren Normwertes
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Knochenbeteiligung (B)
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Nachweis mindestens einer ossären Läsion in der Bildgebung
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Myelom-definierende Biomarker
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Knochenmarkinfiltration
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klonaler Plasmazellgehalt im Knochenmark > 60% (zytologisch und histologisch)
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freie Leichtketten
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freier Leichtkettenquotient im Serum >100 (betroffene/nicht betroffene Leichtkette)
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fokale Läsionen im MRT
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>1 fokale Läsion >1cm in der MRT Bildgebung
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Quelle: Onkopedia-Leitlinie Multiples Myelom