Palliativmedizin ist die aktive, ganzheitliche Behandlung von Patienten mit einer fortschreitenden Erkrankung und einer begrenzten Lebenserwartung. Die Erkrankung kann nicht mehr geheilt werden. Die Linderung von Schmerzen und anderen belastenden Krankheitsbeschwerden, psychischen, sozialen und spirituellen Problemen treten in den Vordergrund.
Palliativmedizin umfasst die Behandlung und Betreuung von Patienten und deren Angehörige.
Palliativmedizin ist interdisziplinär und multiprofessionell, d.h. die verschiedenen Berufsgruppen und Fachrichtungen in der medizinischen Versorgung arbeiten im Team miteinander.
Leben in einer palliativen Situation
Sabine, die aufgrund ihres Lungenkrebses palliativ behandelt wird, gibt in dieser Podcast-Folge wertvolle Einblicke in ihr Leben mit der unheilbaren Erkrankung, ihre Prognose und Lebensqualität dank zielgerichteter Therapie. Wie sie sich mit dem Thema Tod auseinandergesetzt hat und welche Ratschläge sie Betroffenen und Angehörigen gibt, erzählt sie in dieser Folge.
Was ist Palliativmedizin?
Aufgabe der Palliativmedizin ist es, das Leben und die Lebensqualität von Krebserkrankten möglichst lange zu erhalten.
In Deutschland erkranken immer mehr Menschen an Krebs. Das Robert Koch-Institut in Berlin schätzt die Zahl der Neuerkrankungen aktuell auf rund 510.000 pro Jahr. Dank der Fortschritte in der Krebsforschung und -medizin kann heute die Hälfte der Betroffenen dauerhaft geheilt werden. Nach wie vor erleiden aber viele Krebspatienten im Laufe ihrer Krankheit Rückfälle und müssen mit Komplikationen fertig werden. Oft müssen sie dann auch erfahren, dass ihre Krankheit nicht mehr zu heilen ist. In dieser Situation werden die behandelnden Ärzte in Absprache mit dem Kranken alles tun, um sein Leben so lange wie möglich zu erhalten und ihm hierbei gleichzeitig seine Lebensqualität auf möglichst hohem Niveau zu bewahren.
Patientenleitlinie Palliativmedizin
In der Palliativmedizin ist die Begleitung und Unterstützung der Angehörigen genauso wichtig wie die der Patienten selbst. Viele Angehörige kümmern sich sehr intensiv um den oder die Krebskrankte(n). Dies erfordert viel Kraft.
In dieser Patientenleitlinie werden die Themenbereiche Atemnot, Schmerz, Verstopfung, Depression, Gespräch mit dem Behandlungsteam, Sterbephase und palliativmedizinische Betreuungsmöglichkeiten erläutert. Die Patientenleitlinie deckt nur einen Teil der Palliativmedizin ab. Mit weiteren Fragen der Palliativmedizin, zum Beispiel Übelkeit/Erbrechen, Angst, Erschöpfung (Fatigue) oder Sterbewunsch, beschäftigt sich der zweite Teil der Leitlinie, der derzeit erarbeitet wird.