Sicherheit von CAR-T-Zell-Therapie wird überprüft
Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) will zusammen mit anderen Akteuren der European Medicines Agency (EMA) die Sicherheit von Arzneimitteln für CAR-T-Therapien überprüfen. Hintergrund ist, dass die EMA im Rahmen der regulären Überwachung nach der Zulassung einige Verdachtsfallberichte über T-Zell-Lymphome nach einer CAR-T-Zell-Therapie erhalten hat, die möglicherweise im Zusammenhang mit der Behandlung stehen.
Sechs CAR-T-Zellprodukte sind in der Europäischen Union zugelassen: Abecma, Breyanzi, Carvykti, Kymriah, Tecartus und Yescarta. Diese Arzneimittel werden zur Behandlung von Blutkrebserkrankungen wie B-Zell-Leukämie, B-Zell-Lymphom, follikulärem Lymphom, multiplem Myelom und Mantelzell-Lymphom bei Patienten eingesetzt, deren Krebs erneut aufgetreten ist oder auf eine vorherige Behandlung nicht mehr anspricht. Weitere Anwendungen der Therapie sind in der Erprobung.
Bei der Bewertung im Rahmen eines Signalbewertungsverfahrens geht es um eine sekundäre Malignität. Diese liegt vor, wenn ein Patient, der an Krebs leidet, einen zweiten Krebs entwickelt, der sich vom ersten Krebs unterscheidet. Bei allen sechs CAR-T-Zellprodukten galten sekundäre Malignome zum Zeitpunkt ihrer Zulassung als wichtiges potenzielles Risiko und wurden in die Risikomanagementpläne aufgenommen.
„An dieser Stelle ist zu betonen, dass das Nutzen-Risiko-Verhältnis in Anbetracht des Therapieerfolgs bei den schweren Grunderkrankungen der betroffenen Patientinnen und Patienten zurzeit als weiterhin positiv angesehen wird“, hieß es aus dem PEI. Die Anzahl an gemeldeten Fällen von sekundärer Malignität sei gering, sie erforderten aber eine genauere Untersuchung und Bewertung, betonte das Institut.
Multiples Myelom: Neuer bispezifischer Antikörper verfügbar
Mit dem bispezifischen Antikörper Elranatamab kam Anfang des Jahres ein neues Arzneimittel zur Behandlung des multiplen Myeloms auf den Markt (Elrexfio® 40 mg/ml Injektionslösung, Pfizer). Das Medikament ist nur für stark vorbehandelte Patienten zugelassen.
Elrexfio wird angewendet als Monotherapie bei erwachsenen Patienten mit rezidiviertem und refraktärem multiplen Myelom (rrMM), die bereits mindestens drei Therapien erhalten haben, darunter einen immunmodulatorischen Wirkstoff, einen Proteasom-Inhibitor und einen Anti-CD38-Antikörper, und deren Krankheit unter der letzten Therapie fortgeschritten ist.
Studienteilnehmer:innen gesucht „Trauma in der Onkologie“
In den letzten Jahren hat die Medizin, insbesondere im Bereich der Krebsmedizin und -behandlung, erhebliche Fortschritte gemacht. Diese Fortschritte sind von großem Wert. Eine Krebserkrankung und die oft belastenden Behandlungen können das Leben jedoch auch auf seelischer Ebene erheblich beeinflussen und in vielen Lebensbereichen eine große Herausforderung darstellen. Daher sind Erkenntnisse über seelische Beschwerden bei Krebspatientinnen und Krebspatienten von besonderer Bedeutung, um die Behandlung und damit die Lebensqualität in Zukunft verbessern zu können.
Im Rahmen ihrer Doktorarbeit zum Dr. rer. nat. untersucht Frau Carina Eckelmann (M.Sc.), wie sich traumatische Erfahrungen bei körperlichen Erkrankungen wie Krebs äußern können. Aufgrund der qualitativen Unterschiede eines Traumas im Kontext einer medizinischen Erkrankung wie Krebs ist es wahrscheinlich, dass ein Trauma bei Krebspatientinnen und -patienten nicht angemessen erfasst werden kann. Sie möchte die spezifischen Merkmale traumatischer Erfahrungen genauer untersuchen.
Denosumab: FDA warnt vor schweren Hypokalzämien bei Dialysepatientinnen
Der Antikörper Denosumab, der den Knochenabbau durch Osteoklasten hemmt und dadurch die Freisetzung von Kalzium in die Blutbahn verringert, kann eine schwere Hypokalzämie auslösen.
Betroffen sind vor allem Dialysepatientinnen, vor allem wenn sie bereits unter einer CKD-MBD („Chronic Kidney Disease – Mineral Bone Disorder“) leiden. Die US-Arzneimittel-Behörde FDA hat aufgrund neuer Erkenntnisse einen umrahmten Warnhinweis in den Fachinformationen der Präparate veranlasst.
Multiples Myelom: Adipositas, Schlafmangel und Rauchen erhöhen Risiko auf Vorstufe MGUS
Adipöse Menschen haben im Alter ein erhöhtes Risiko, eine monoklonale Gammopathie unbestimmter Signifikanz (MGUS) zu entwickeln, die ein Vorläufer des Multiplen Myeloms ist. Als weitere Risikofaktoren wurden in einer Querschnittstudie Rauchen und Schlafmangel ermittelt, während sportlich aktive Menschen nach den in Blood Advances veröffentlichten Ergebnissen seltener erkranken.