Podcast: Psychoonkologie – ein integrativer Bestandteil in Klinik und Forschung
Multiples Myelom: Patient:innen für Studie zu Ohr-Akupressur gesucht
Kann Ohrakupressur nach dem NADA Protokoll helfen, die Symptomlast bei Patientinnen und Patienten mit Multiplem Myelom unter laufender Therapie zu lindern? Dieser Frage geht eine vom Uniklinikum Würzburg geleitete Studie nach, für die jetzt noch weitere Teilnehmende gesucht werden.
Am Multiplen Myelom Erkrankte berichten vielfach über belastende Symptome. Diese sind sowohl durch die Krankheit selbst, als auch durch die Therapie bedingt und können die Lebensqualität einschränken. In Studien werden am häufigsten Schmerzen, Schlafstörungen, Fatigue sowie Einschränkungen der Konzentrations- und Merkfähigkeit beschrieben.
Möglicherweise lassen sich genau diese Beschwerden durch Ohrakupressur lindern. Das will die derzeit laufende Studie MY-ACU untersuchen, für die bis Ende 2024 weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer gesucht werden.
Durchgeführt wird das Projekt von dem am Uniklinikum Würzburg angesiedelten Comprehensive Cancer Center Mainfranken (CCC-MF) in Kooperation mit dem Robert-Bosch-Krankenhaus in Stuttgart sowie der Charité Berlin.
Podcast: Infektionen - Was ist wichtig?
In der 7. Folge der Podcast-Reihe "Diagnose Multiples Myelom" diskutieren Dr. Maximilian Merz und Dr. Nicola Giesen über die Anfälligkeit von Myelom-Patienten für Infektionen.
Es werden die Symptome erläutert, die Bedeutung frühzeitiger ärztlicher Hilfe betont, sowie das rechtzeitige Handeln bei Anzeichen wie Fieber. Ein dringender Appell richtet sich an Angehörige, auf Verhaltensänderungen zu achten. Zudem wird über die Rolle von Impfungen gesprochen, insbesondere nach Stammzelltransplantationen, die Covid-19-Impfung sowie die Bedeutung von jährlich angepassten Impfungen gegen COVID-19 und dem RS-Virus.
CAR-T: Infektionen sind häufigste schwere Komplikation
Die Immuntherapie mit CAR-T-Zellen hat sich für die Behandlung verschiedener Leukämien (Blutkrebs) und Lymphome (Lymphdrüsenkrebs) etabliert. Wie jede Therapie hat sie Nebenwirkungen, die im Feld der Tumortherapie auch tödlich verlaufen können. Nun hat ein internationales Team unter Federführung des LMU Klinikums die Ursachen der Sterblichkeit nach der CAR-T-Therapie analysiert, die nicht auf einem Rückfall des behandelten Tumors beruhen. Es zeigte sich: Der häufigste Grund für diese Sterblichkeit sind schwere Infektionen – und nicht, wie gedacht, CAR-T-spezifische Nebenwirkungen wie der Zytokinsturm oder schwere neurologische Symptome. Die Studie wurde in Nature Medicine“ veröffentlicht.
Multiples Myelom: Erhaltungstherapie mit zusätzlichem Effekt
Wenn eine Stammzelltransplantation möglich ist, können eine Vierfachtherapie davor und danach sowie eine Erhaltungstherapie mit einem bestimmten Antikörper die Krankheit lange aufhalten.
Eine Vierfachtherapie vor der Stammzelltransplantation in Kombination mit einer Erhaltungstherapie danach verringert bei multiplem Myelom das Risiko für einen Rückfall und senkt die Sterberate um fast die Hälfte. Das zeigen die Langzeitdaten der CASSIOPEIA-Studie, die in der Fachzeitschrift Lancet Oncology veröffentlicht wurden.
Schon die ersten Ergebnisse der Studie waren positiv ausgefallen, nun sollte die Langzeitauswertung folgen. Den teilnehmenden Personen zwischen 18 und 65 Jahren war die Diagnose multiples Myelom gestellt worden, und sie sollten sich einer Stammzelltransplantation unterziehen. Vor diesem Eingriff erhielten sie eine Einleitungstherapie, gefolgt von einer Konsolidierungstherapie – jeweils als Vierfachtherapie mit einem Anti-CD38-Antikörper, Proteasomhemmer, Immunmodulator und Kortikosteroid oder als Dreifachtherapie ohne den Anti-CD38-Antikörper. Die Personen, die die Konsolidierung vollständig durchführen konnten und mindestens mit einer partiellen, also teilweisen Ansprache reagiert hatten, erhielten zusätzlich zwei Jahre lang eine Erhaltungstherapie mit dem Anti-CD38-Antikörper oder wurden beobachtet.