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Wechselwirkungen

© iStock.com/Dmitrii_Guzhanin

Zur Behandlung des Multiplen Myeloms gibt es inzwischen eine Fülle von Wirkstoffen mit zum Teil sehr unterschiedlichem Wirkansatz. Daraus ergeben sich nicht nur neue Behandlungsmöglichkeiten, sondern ebenfalls mögliche Wechselwirkungen dieser Medikamente untereinander. Durch Hinzunahme weiterer Arzneimittel mit denen die Patienten behandelt werden sowie einigen Nahrungsmitteln, wird das Wechsel- und Interaktionspotential zunehmend unübersichtlicher.

In den nachfolgenden Übersicht sind die gängigen Wirkstoffe zur Behandlung des Multiplen Myeloms und diejenigen Wirkstoffe oder Nahrungsmittel aufgeführt, bei denen es eine hohe Wahrscheinlichkeit für Wechselwirkungsprobleme gibt. Bei der Abschätzung der Wechselwirkungen in der Kombination mit gleichzeitig mehreren Wirkstoffen gibt das allerdings nur einen groben Anhaltspunkt.

Die Informationen wurden uns freundlicherweise von Herrn Mathias Nietzke, Leiter Zytostatika-Abteilung am St.-Johannes-Hospital Dortmund - Zentral-Apotheke zur Verfügung gestellt.

Bitte beachten Sie, dass nicht jeder Wirkstoff für jede Therapiesituation geeignet ist. Die genannten Wirkstoffe sind also nicht als Behandlungsvorschlag zu betrachten. Aufgrund der ständigen Erweiterung des Wissensstandes, kann kein Anspruch auf Vollständigkeit der Liste erhoben werden.

Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie auch in der Onkopedia - Leitlinie "Arzneimittelinteraktionen"

 


Pomalidomid (Imnovid®)

  • Kombination mit starken CYP1A2 Hemmern vermeiden wie z.B. Abirateron, Enoxacin und Fluvoxamin
  • Kombination mit mittelstarken CYP1A2 Hemmern vermeiden wie z. B. Cimetidin, Ciprofloxacin, Deferasirox, Ethinylestradiol, Isoniazid, Methoxalen, Norfloxacin, Pefloxacin, Peginterferon 2b, Perazin, Propafenon, Rofecoxib, Tiabendazol und Vemurafenib
  • Kombination mit starken CYP1A2 Induktoren vermeiden wie z.B. Cannabis geraucht und Tabakrauch
  • Kombination mit mittelstarken CYP1A2 Induktoren vermeiden wie z.B. Albendazol, Cannabidiol, Carbamazepin, Griseofulvin, Isoniazid, Lopinavir, Ritonavir, Phenytoin und Somatropin
  • Unbedingt vermeiden: Broccoli, Grillfleisch Tabakrauchen und Rosenkohl

Prednison - Prednisolon

  • ASS und NSAR (verstärkte ulzerogene Wirkungen)
  • Antidiabetika (mögliche Wirkungsabschwächung)
  • Antikoagulantien (verstärkte oder verminderte Wirkung)
  • Antihypertensiva (mögliche Wirkungsabschwächung)
  • kaliumreduzierende Diuretika, (Gefahr einer Hypokaliämie)
  • Kombination mit starken CYP3A4 Hemmern vermeiden wie z.B. Boceprevir, Clarithromycin, Cobicistat, Darunavir-Ritonavir, Delaviridin, Erythromycin, Idelalisib, Itraconazol, Ketoconazol, Lopinavir-Ritonavir, Nelfinavir, Posaconazol, Ribociclib, Ritonavir, Saquinavir-Ritonavir, Telaprevir, Voriconazol
  • Kombination mit mittelstarken CYP3A4 Hemmern vermeiden wie z.B. Amiodaron, Amprenavir (akut), Aprepitant, Artemisin, Atazanavir, Bromocriptin, Cerivastatin, Chinin, Chloramphenicol, Cimetidin, Ciprofloxacin, Crizotinib, Danazol, Darunavir (ungeboostert), Dasatinib, Diltiazem, Dronedaron, Ergotamin, Faldaprevir, Fluconazol, Fluvoxamin, Fosamprenavir, Fosaprepitant, Grapefruit, Imatinib, Indinavir, Isavoconazol, Isoniazid, Letermovir, Liothyronin, Lopinavir, Meropenem, Mibefradil, Miconazol, Mifeproston, Nefazodon, Netupitant, Nilotinib, Onapriston, Piperaquin, Quinopristin-Dalfopristin, Resveratrol, Saquinavir, Telithromycin, Verapamil
  • Kombination mit starken CYP3A4 Induktoren vermeiden wie z.B. Apalutamid, Carbamazepin, Enzalutamid, Johanniskraut, Mitotan, Nafcillin, Phenobarbital, Phenytoin, Primidon, Rifampicin
  • Kombination mit mittelstarken CYP3A4 Induktoren vermeiden wie z.B. Bosentan, Dabrafenib, Efavirenz, Eslicarbazepin, Felbamat, Kortikoide (bei mittelfristiger Gabe), Modanifil, Nevirapin, Oxcarbazepin, Pentobarbital, Phenylbutazon, Pitolisant, Rifabutin, Rifapentin, Sulfinpyrazon, Topiramat, Troglitazon, Vinblastin
  • Unbedingt vermeiden: Grapefruits oder Grapefruitsaft, Bitterorangenprodukte, Clementinen, Sternfrüchte und grünen Tee

Thalidomid

  • Hefepräparate (Hefegebäck ist unproblematisch)
  • Anxiolytika, Hypnotika, Antipsychotika, Antihistaminika, Opioide, Barbiturate, Alkohol => Verstärkung der sedierenden Wirkung durch Thalidomid
  • Doxorubicin oder 5-Fu, Kombination vermeiden!
  • Betablocker, Cholinesterasehemmer, Substanzen mit Risiko für Torsade de Pointes => verstärkte bradykarde Wirkung; Vincristin
  • Bortezomib => erhöhtes Risiko einer peripheren Neuropathie

Zoledronsäure (Zometa®)

  • Sunitinib, Thalidomid
  • Vorsicht in Kombination mit Medikamenten, die die Nierenfunktion beeinträchtigen können
  • Vorsicht in Kombination mit Aminoglykosiden, Calcitonin, Schleifen-Diuretika, wegen Risikos eines additiven kalziumsenkenden Effekts (Risiko von Hypokalzämie)
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