Wenn bei einem Patienten die Diagnose eines Multiplen Myeloms gestellt wird, ist es wichtig zu entscheiden, ob und wann mit einer Therapie begonnen werden muss.
Steht die Diagnose „Multiples Myelom“ zweifelsfrei fest, sollten in einem ausführlichen Arzt-Patienten-Gespräch das genaue Ergebnis der Untersuchungen, die Behandlungsmöglichkeiten und die individuelle Prognose besprochen werden. Grundsätzlich gilt: Nicht jeder Patient mit einem Multiplen Myelom muss sofort behandelt werden.
In frühen Stadien, wenn das Multiple Myelom noch keine Krankheitszeichen oder Komplikationen verursacht, ist eine spezifische Therapie vorerst nicht notwendig. Die Patienten werden lediglich engmaschig kontrolliert, also in regelmäßigen Abständen untersucht.
Die Therapie des Multiplen Myeloms hat sich in den vergangenen Jahren enorm weiterentwickelt. Heute können der krankheitsfreie Zeitraum (Remission) und das Überleben bei guter Lebensqualität deutlich verlängert werden, auch wenn die Erkrankung nach wie vor nur in seltenen Fällen heilbar ist.
Wir haben Ihnen hier einige hilfreiche Informationsmaterialien über die Therapie des Multiplen Myeloms zusammengestellt.
Remissionskriterien
Für das multiple Myelom werden folgende Formen der Remission definiert:
- Stringente komplette Remission (sCR)
- Komplette Remission (CR)
- Sehr gute partielle Remission (VGPR)
- Partielle Remission (PR)
- Stabile Erkrankung (SD)
- Krankheitsprogression (PD)
Remissionskategorie | Kriterien |
Stringente komplette Remission |
Verschwinden des monoklonalen Proteins im Serum oder Urin (Immunfixation negativ, Anteil freier Leichtketten normal, Abwesenheit von entarteten Plasmazellen im Knochenmark) |
Komplette Remission |
Verschwinden des monoklonalen Proteins im Serum und/oder Urin (Immunfixation negativ, Anteil freier Leichtketten erhöht, weniger als 5 Prozent Plasmazellen im Knochenmark) |
Sehr gute partielle Remission |
90-prozentige Verminderung des Proteins oder mehr im Serum sowie Protein im Urin geringer als 100 mg/24 Std. oder Protein im Serum und/oder im Urin, nachweisbar durch Immunfixation aber nicht durch Elektrophorese |
Partielle Remission |
50-prozentige Verminderung des Proteins oder mehr im Serum und Verminderung des Proteins im 24-Std.-Sammelurin um größer oder gleich 90 Prozent oderauf weniger als 200 mg im 24 Std.-Sammelurin Bei nicht nachweisbarem monoklonalen Protein im Serum und Urin kann die Differenz zwischen den Spiegeln der beteiligten und nicht beteiligten freien Leichtketten verwendet werden. Bei nicht nachweisbarem monoklonalen Protein im Serum und Urin und bei nicht messbaren Spiegeln der beteiligten und nicht beteiligten freien Leichtketten kann der Anteil der Plasmazellen im Knochenmark verwendet werden. Auftreten einer oder mehrerer neuer Knochenläsionen oder Zunahme einer oder mehrerer bestehender Knochenläsionen, falls diese das einzige Maß für die Erkrankung sind. |
Stabile Erkrankung |
Die Remissionskriterien erfüllen die Kriterien der kompletten Remission, der sehr guten partiellen Remission, der partiellen Remission und der minimalen Remission nicht. |
Krankheitsprogression |
Eine oder mehrere der folgenden Kriterien: |
Zweitmeinung einholen bei Krebs
Bei einer Krebserkrankung stehen viele Entscheidungen an. Welche Behandlung passt am besten zu mir? Wo lasse ich mich behandeln? Eine zweite Meinung von einer anderen Ärztin oder einem anderen Arzt kann da sehr hilfreich sein. Stimmen die Meinungen überein, kann das deine Therapieentscheidung erleichtern.
Therapietreue beim Multiplem Myelom - Ein Erklärvideo von Takeda Oncology
Therapietreue beim Multiplen Myelom ist wichtig für eine erfolgreiche Therapie.