Was ist SMM?
SMM steht für:
Schwelendes (engl. "smoldering") Multiples Myelom
Es handelt sich um eine Zwischenstufe zwischen der gutartigen Vorstufe MGUS und dem aktiven Multiplen Myelom.
- Es gibt dabei mehr auffällige Plasmazellen im Knochenmark als bei MGUS
- Im Blut ist oft mehr M-Protein nachweisbar
- Aber: Es gibt noch keine Symptome oder Organschäden
Das heißt: Die Erkrankung ist nicht akut behandlungsbedürftig, kann sich aber in ein aktives Myelom weiterentwickeln.
Wie hoch ist das Risiko für eine Weiterentwicklung?
Das Risiko hängt vom individuellen Verlauf ab:
| Zeitraum | Risiko für Übergang zum aktiven Myelom |
|---|---|
| Innerhalb von 2 Jahren | ca. 25–30 % (bei hohem Risiko) |
| Innerhalb von 5 Jahren | ca. 50 % (bei hohem Risiko) |
| Danach | Risiko sinkt auf etwa 10 % pro Jahr |
Entscheidend ist, ob es sich um ein niedriges, mittleres oder hohes Risiko-SMM handelt. Das wird anhand von Laborwerten und Knochenmarkbefund beurteilt.
Wie wird SMM diagnostiziert?
Folgende Kriterien spielen eine Rolle:
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M-Protein im Blut: ≥ 30 g/L
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Plasmazellen im Knochenmark: 10–60 %
-
KEINE der sogenannten CRAB-Kriterien (= keine Schäden an:
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Calcium (erhöht),
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Renal – Nierenfunktion,
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Anämie – Blutarmut,
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Bones – Knochenschäden)
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Zusätzlich wird oft ein MRT oder PET-CT gemacht, um versteckte Knochenveränderungen auszuschließen.
Wie wird SMM behandelt?
Das hängt vom Risiko ab:
1. Beobachtung („Watch & Wait“)
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Standard bei niedrigem oder mittlerem Risiko
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Regelmäßige Kontrolle von Blutwerten, ggf. Bildgebung
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Keine Therapie – aber engmaschige Überwachung
2. Frühe Behandlung bei hohem Risiko
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Z. B. mit Medikamenten wie Daratumumab, evtl. kombiniert mit Lenalidomid + Dexamethason
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Ziel: das Fortschreiten in ein aktives Myelom verhindern
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Wird meist im Rahmen von Studien angeboten (z. B. AQUILA-Studie)
3. Klinische Studien
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Studien bieten Zugang zu neuen Behandlungsstrategien
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Besonders geeignet für Menschen mit hohem Risiko-SMM