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© iStock.com/Shidlovski

Das Multiple Myelom ist ein Krebs des Knochenmarks, bei dem sogenannte Plasmazellen entartet sind. Die Symptome für das Multiple Myelom können sehr unterschiedlich sein. Daher ist es wichtig, dass der Arzt verschiedene Untersuchungen vornimmt, um einen möglichen Verdacht mit der Diagnose abzusichern und das genaue Krankheitsstadium festzustellen.

In dieser Rubrik erläutern wir die verschiedenen Symptome und Untersuchungen zur Diagnose.


Zytogenetik beim Multiplen Myelom - Ein Erklärvideo von Takeda Oncology

Die Bestimmung der Zytogenetik beim Multiplen Myelom ist wichtig, da Myelomzellen durch bestimmte Mutationen aggressiver werden können. Erfahren Sie mehr in diesem Video.


Bildgebende Verfahren

Ein symptomatisches Multiples Myelom (MM) liegt gemäß den Kriterien der International Myeloma Working Group (IMWG) unter anderem vor, wenn die Erkrankung zu einer Schädigung des mineralisierten Knochens geführt hat.

Bildgebende Verfahren dienen dazu, zum einen den Zustand des mineralisierten Knochens, zum anderen das Vorliegen eines Myelombefalls im Knochenmark oder in den extraossären Weichteilen zu beurteilen.

  • Eine Beurteilung des mineralisierten Knochens erfolgt vorzugsweise mit der CT, welches die Einschätzung des Ausmaßes der Schädigung des mineralisierten Knochens und die Wahrscheinlichkeit von Komplikationen ermöglicht.
  • Das Ausmaß eines Befalls des Knochenmarks oder der extraossären Weichteile durch das MM wird mit Hilfe der MRT oder der Positronenemissionstomographie (PET) mit 18-Fluordeoxyglukose (FDG) beurteilt.
Kennzeichen myelomtypischer Läsionen in CT, MRT und PET
CT (Computertomographie):
  • Herd mit muskeläquivalenten Dichtewerten innerhalb vorwiegend fetthaltigen Knochenmarks.
  • Umschriebene Destruktion der Spongiosa mit muskeläquivalenten Dichtewerten im Inneren und ohne Randsklerose.
  • Der Kortikalis im Markraum der Dia-, Meta- oder Epiphyse anliegender Herd mit muskeläquivalenten Dichtewerten und mit umschriebener endostealer Destruktion der angrenzenden Kortikalis („Scalloping“). Bei vollständiger Destruktion der Kortikalis evtl. Vordringen des Herdes in die angrenzenden Weichteile (sekundär extraossärer Befall).
  • Bei stark fortgeschrittener Osteoporose mit nur noch weitmaschigem Trabekelwerk mit fetthaltigen Zwischenräumen kann ein lokaler Befall als umschriebene Läsion mit muskeläquivalenten Dichtewerten erkennbar sein.
  • Kleinere, primär extraossäre Herde sind mit der Nativ-CT in der Regel nur nachweisbar, wenn sie innerhalb von Fettgewebe oder der Lunge gelegen sind. Ein fokaler Leberbefall hebt sich möglicherweise vom Lebergewebe ab, aber dies ist nicht zuverlässig und hängt u.a. von dessen Verfettungsgrad ab. Größere primär extraossäre MM-Herde imponieren als Raumforderungen mit muskeläquivalenten Dichtewerten.
MRT (Magnetresonanztomographie):
  • Umschriebene, T1-hypo-, T2-hyperintense, in der Diffusions-MRT mit hohen B- Werten hyperintense Läsion > 5 mm innerhalb des Knochenmarks. Das Größenkriterium von 5 mm ergibt sich hierbei aus der üblichen Schichtdicke.
  • Eine Destruktion der Spongiosa ist mit der MRT in der Regel nicht nachweisbar. Da die Kortikalis aber als signalarme kompakte Struktur darstellbar ist, lässt sich deren Destruktion als endostale Arrosion vom Markraum her durch einen Myelomherd nachweisen, oder als vollständige Unterbrechung, eventuell in Verbindung mit einem Vordringen des Herdes in die angrenzenden Weichteile (sekundär extraossärer Befall).
  • Ein primär extraossärer lokaler MM-Befall stellt sich in der Nativ-MRT als T2- signalreicher Herd dar. In der DWI ist er signalreich.
PET/CT (Positronen-Emissions-Tomographie):
  • Fokale, vermehrt FDG speichernde Läsion (Referenzregion Knochenmark oder Leber), die nicht durch physiologische Mechanismen erklärt werden kann, und für welche die korrespondierende CT ein morphologisches Korrelat zeigt (umschriebene Knochendestruktion, weichteildichter Herdbefund im Knochenmark oder in den Weichteilen)
  • Diffus vermehrte FDG-Aufnahme im gesamten Knochenmark oder Anteilen davon (mehr als in der Leber)

Quelle: S3-Leitlinie Diagnostik, Therapie und Nachsorge für Patienten mit monoklonaler Gammopathie unklarer Signifikanz (MGUS) oder Multiplem Myelom; Ziff. 7.8., ab Seite 61

Mehr Informationen finden Sie auch in dem folgenden Vortrag  von Frau Dr. med. Nora Conrads: "Aktuelle radiologische Diagnostik beim Myelom":

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