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Komplementärmedizin

© iStock.com/AndreyCherkasov

Alternativmedizin (auch Alternative Medizin) und Komplementärmedizin (auch komplementäre Medizin) sind Sammelbezeichnungen für Behandlungsmethoden und diagnostische Konzepte, die sich als Alternative oder Ergänzung zu wissenschaftlich begründeten Methoden der Medizin verstehen.

Zu den alternativ- und komplementärmedizinischen Behandlungsmethoden gehören Naturheilverfahren, Körpertherapieverfahren, einige Entspannungsverfahren und Behandlungsmethoden wie Homöopathie, Osteopathie und Eigenbluttherapie sowie Methoden der anthroposophischen Medizin und der Traditionellen Chinesischen Medizin. Für viele alternativmedizinische Therapien konnte weder ein wissenschaftlich plausibler pharmakologischer Wirkmechanismus noch eine pharmakologische Wirkung, die über einen Placeboeffekt hinausgeht, nachgewiesen werden. Einige Verfahren der Alternativmedizin lassen sich den Pseudowissenschaften zuordnen.

Zurzeit existiert keine allgemein akzeptierte Definition von „Alternativmedizin“. Der Pschyrembel für Naturheilkunde und alternative Heilverfahren beschreibt „Alternativmedizin“ als „umstrittene und unscharfe Sammelbezeichnung für diagnostische und therapeutische Verfahren, die außerhalb der konventionellen Medizin stehen“. Der Begriff suggeriere, „dass diese Methoden anstatt der Schulmedizin eingesetzt werden können; überzeugende Daten zur klinischen Evaluation bezüglich Wirksamkeit und Unbedenklichkeit fehlen für viele Methoden der Alternativmedizin; die theoretischen Erklärungsmodelle erscheinen häufig spekulativ“. Insofern kann der Begriff „alternative“ Medizin (ähnlich wie „alternative“ Fakten) auch als Oxymoron verstanden werden.

„Komplementär“ meint Ergänzung – Ergänzung eines etablierten Medizinsystems zu einem „neuen Ganzen“. Der Begriff „Komplementärmedizin“ wird oft als Ersatz für den Begriff „Alternativmedizin“ gebraucht. „Komplementärmedizin“ soll signalisieren, dass die damit bezeichneten Methoden nicht als Alternativen zur etablierten Medizin angesehen werden sollten, sondern als Ergänzungen. Das entspricht zum einen den Gepflogenheiten der Patienten, die zusätzlich zu konventionellen auch andere Methoden nachfragen, und kommuniziert zum anderen die Absicht der Anbieter unkonventioneller Heilmethoden, mit der etablierten Medizin zusammenzuarbeiten. Der Begriff wird auch in Deutschland zunehmend verwendet.

Quelle: Wikipedia

Mehr dazu in der Onkopedia-Leitlinie "Komplementäre und alternative Therapieverfahren" ....


Naturheilkunde bei Krebs

Naturheilkunde ist ein Überbegriff für viele verschiedene Methoden. Einige davon sind nachweislich wirksam, für andere gilt dies nicht.

In den im unten verlinkten Beitrag aufgeführten Faktenblättern (von A wie Akupunktur bis Z wie Zink) wird für alle von Patienten mit Krebs in Deutschland häufig angewendeten Naturheilkundemethoden beschrieben, ob und wenn ja wobei sie wirken.

Auch wird beschrieben, was man über Neben- und Wechselwirkungen weiß. Denn jede Therapie, die im Körper etwas bewirkt, kann auch Nebenwirkungen haben. Wechselwirkungen entstehen dann, wenn zwei Medikamente im Körper zusammen kommen. So kann ein Extrakt einer Heilpflanze mit einem Chemotherapiemittel oder einem anderen Krebsmedikament wechselwirken und so die Wirkung des Krebsmedikamentes abschwächen oder dessen Nebenwirkungen sogar verstärken. Beides ist gefährlich.

Deshalb wird Patienten, die Naturheilkunde anwenden wollen, dringend empfohlen, immer mit ihrem Onkologen darüber zu sprechen.


Medizinischer Cannabis und Cannabinoide

Zubereitungen aus den Inhaltsstoffen der Hanfpflanze Cannabis sativa L. zur Anwendung für medizinische Zwecke werden als medizinischer Cannabis bezeichnet. Cannabinoide sind dabei die für die Pflanzengattung der Hanfgewächse charakteristischen Inhaltsstoffe und für die pharmakologischen Wirkungen verantwortlich. Zu den häufigen Anwendungsgebieten von medizinischem Cannabis zählen neurogene Spastik, Chemotherapie-induzierte Übelkeit und Erbrechen, Anorexie und chronische Schmerzen.

Kurz zusammengefasst geben die Ergebnisse aus randomisierten Interventionsstudien folgendes Bild zur Wirksamkeit von medizinischem Cannabis und Cannabinoiden in der symptombezogenen Therapie:

  • leichte Verstärkung der Wirkung von antiemetischen Standardtherapeutika,
  • keine bis leichte appetitsteigernde Wirkung,
  • mögliche Verbesserung von Geschmacksstörungen und
  • leichte analgetische Wirkung bei neuropathischen Schmerzen.

Bei der Anwendung von medizinischem Cannabis und Cannabinoiden treten häufig und in Abhängigkeit von der Dosis Wirkungen auf das zentrale Nervensystem auf, wie bspw. Stimmungsänderungen (Euphorie ebenso wie Dysphorie), Gedächtnisstörung, verschwommenes Sehen und Schwindel sowie Mundtrockenheit. Das Risiko für Arzneimittelinteraktionen der verschiedenen Zubereitungen aus medizinischem Cannabis und Cannabinoiden ist gering.

Mehr dazu in der in der aktuellen Onkopedia-Leitlinie (Stand Februar 2021) ....


Cannabis bei Krebs – Ein fester Platz in der Schmerztherapie?

Seit März 2017 dürfen in Deutschland gesetzlich cannabisbasierte Arzneimittel und medizinisches Cannabis verschrieben werden. Durch die Festlegung des Gesetzgebers werden die Kosten nach Prüfung eines Antrags auf Genehmigung durch die Krankenkassen übernommen. Die Anträge dürfen nur in begründeten Ausnahmefällen abgelehnt werden. Seit dieser Änderung erfolgte die Verordnung von Cannabis hauptsächlich bei chronischen Schmerzen (60-70%).

Teilweise wird, besonders in sozialen Medien, von einer möglichen Krebsheilung durch Cannabis berichtet. „Studien die dazu existieren, sind nur Zellexperimente, in denen Cannabinoide lediglich das Wachstum von Tumorzellen gehemmt haben. Sie haben keinerlei Aussagekraft für die menschliche Situation“, erläutert Jutta Hübner, Professorin für Integrative Onkologie vom Uniklinikum in Jena. Trotz des breiten öffentlichen Interesses herrscht durch fehlende anerkannte Leitlinien eine gewisse Unsicherheit bei Patient*innen und Mediziner*innen. So gehört zu den typischen Fragen, wer diese Arzneien verschreiben und verschrieben bekommen darf, wie aktuelle klinische Studiendaten zu interpretieren sind und wie die Verschreibung im Praxisalltag tatsächlich aussieht.

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Schmerztherapie mit medizinischem Cannabis: Nabiximols Mittel der ersten Wahl

Medizinisches Cannabis kann dazu beitragen, die Situation von Patienten mit schwer zu behandelnden neuropathischen Schmerzen deutlich zu verbessern. Allerdings gibt es große Unterschiede zwischen den verschiedenen cannabinoidbasierten Therapeutika hinsichtlich Evidenz, Wirkstoffgehalt und Wirtschaftlichkeit. Dies stellt den Arzt vor die Frage, welches Cannabinoid am besten geeignet ist. Warum Nabiximols (Sativex®) (1) als Cannabisarzneimittel der ersten Wahl angeboten wird, erklärte PD Dr. med. Michael Überall, Nürnberg, bei einem Pressegespräch im Rahmen des Deutschen Schmerzkongresses 2019 in Mannheim.

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