Lenalidomid (Handelsname: Revlimid®) ist ein sehr häufig eingesetztes Medikament in der Behandlung des Multiplen Myeloms. Es gehört zur Gruppe der Immunmodulatoren – also Wirkstoffe, die das Immunsystem beeinflussen und gleichzeitig gegen Krebszellen wirken.
Was ist Lenalidomid?
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Es ist ein sogenannter IMiD (immunmodulatorischer Wirkstoff), ein weiterentwickeltes Derivat von Thalidomid.
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Es wirkt auf mehrere Wege gleichzeitig gegen das Myelom:
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Hemmt das Tumorwachstum
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Stärkt das Immunsystem beim Angriff auf Krebszellen
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Verhindert die Neubildung von Blutgefäßen, die der Tumor zum Wachsen braucht
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Wann wird Lenalidomid eingesetzt?
Lenalidomid ist bei vielen Patient:innen ein zentrales Medikament, zum Beispiel:
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Als Erhaltungstherapie nach einer Stammzelltransplantation
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In Kombination mit anderen Medikamenten bei der Erstbehandlung
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Bei Rückfällen, also wenn das Myelom erneut auftritt
Vorteile
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Tabletteneinnahme – keine Infusion nötig
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In vielen Therapiephasen einsetzbar
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Bewährte Langzeiterfahrung
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Erhaltungstherapie mit Lenalidomid kann das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen
Mögliche Nebenwirkungen
Wie bei jedem Medikament können auch bei Lenalidomid Nebenwirkungen auftreten. Dazu gehören:
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Blutbildveränderungen (z. B. weniger weiße Blutkörperchen oder Blutplättchen)
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Erhöhtes Infektionsrisiko
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Müdigkeit, Schwäche
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Thrombosegefahr (erhöhtes Risiko für Blutgerinnsel – deshalb oft kombiniert mit blutverdünnenden Medikamenten)
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In seltenen Fällen: Neurologische Beschwerden, Hautausschläge, Durchfall
Wichtig für Frauen im gebärfähigen Alter
Lenalidomid ist fruchtschädigend (wie Thalidomid früher). Daher gelten strenge Schutzmaßnahmen, z. B.:
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Schwangerschaftsverhütung
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Regelmäßige Schwangerschaftstests
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Besondere Aufklärung durch die Ärztin/den Arzt