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Melflufen (Melphalanflufenamid, Pepaxti®)

Melflufen (voller Name: Melphalanflufenamid, Handelsname: Pepaxti®) ist ein relativ neues Medikament zur Behandlung des Multiplen Myeloms – speziell für Patient:innen, bei denen die Erkrankung nach mehreren Therapien zurückgekehrt ist (sogenannt refraktäres oder rezidiviertes Myelom).

Was ist Melflufen?

  • Melflufen ist ein sogenanntes peptidbasiertes Prodrug von Melphalan.

  • Es gehört zur Gruppe der alkylierenden Zytostatika, wirkt aber zielgerichteter als klassisches Melphalan.

  • Melflufen wird manchmal auch als Peptid-konjugiertes Medikament bezeichnet – es nutzt ein modernes „Smart-Delivery“-Prinzip.

Wie wirkt Melflufen?

  1. Melflufen wird als inaktive Substanz verabreicht.

  2. Es gelangt gezielt in Krebszellen, wo bestimmte Enzyme (Aminopeptidasen) den Wirkstoff freisetzen.

  3. Das freigesetzte Melphalan schädigt die DNA der Zelle – sie stirbt ab.

  4. Gesunde Zellen sind weniger betroffen, weil sie die Enzyme seltener in hoher Konzentration besitzen.

Vereinfacht gesagt: Melflufen ist wie ein Trojanisches Pferd – es bringt die aktive Substanz in die Krebszelle, wo sie erst dann ihre Wirkung entfaltet.

Für wen ist Melflufen gedacht?

Melflufen wird eingesetzt bei:

  • Erwachsenen mit stark vorbehandeltem Multiplen Myelom

  • wenn die Erkrankung nicht mehr auf Standardtherapien wie Proteasomen-Inhibitoren, IMiDs (z. B. Lenalidomid, Pomalidomid) oder Anti-CD38-Antikörper anspricht

Zulassung in Europa

  • 2022: Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat Melflufen unter dem Namen Pepaxti® bedingt zugelassen.

  • Es darf in bestimmten Situationen eingesetzt werden – oft in Kombination mit Dexamethason.

Vorteile

  • Wirksam auch bei stark vorbehandelten Patient:innen

  • Gezielte Wirkung in Myelomzellen durch Enzymspaltung

  • Intravenöse Gabe, in der Regel alle 28 Tage

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