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Komplementärmedizin - Was ist evidenzbasiert in der Onkologie?

Viele Tumorpatienten wenden komplementärmedizinische Verfahren an. Deren Wirksamkeit ist häufig nicht eindeutig belegt. Außerdem können vor allem pflanzliche Zubereitungen mit der onkologischen Therapie wechselwirken.

Das medizinische Wörterbuch Pschyrembel definiert Komplementärmedizin als einen Teilbereich der Medizin, der »diagnostische und therapeutische Verfahren umfasst, die ergänzend zur klassischen Schulmedizin eingesetzt werden«. Dass sich komplementärmedizinische Verfahren (CAM: Complementary and Alternative Medicine) in den letzten Jahren zunehmend zu einem integralen Bestandteil der onkologischen Therapie entwickeln, wird auch in der Bezeichnung »Integrative Onkologie« deutlich. Dies ist ein patientenzentriertes, evidenzinformiertes Gebiet der Krebstherapie, das komplementärmedizinische Verfahren begleitend zu den konventionellen Krebs¬therapien einsetzt.

Krebspatienten, die CAM anwenden, haben häufig die Erwartung, dass diese Verfahren ihre eigenen Kräfte und das Immunsystem stärken und sie dabei unterstützen, selbst etwas für sich tun zu können. Tatsächlich wendet fast die Hälfte aller Tumorpatienten in Deutschland (42 Prozent) mindestens ein solches Verfahren an. Allerdings informiert rund ein Viertel der Patienten ihre behandelnden Ärzte nicht darüber. Zudem besteht bei fast einem Drittel der Anwender ein mögliches Risiko für Wechselwirkungen zwischen der konventionellen Tumortherapie und komplementärmedizinischen Verfahren

Diese Zahlen machen deutlich, dass der Bedarf für die Anwendung von CAM bei Krebspatienten hoch ist. Andererseits besteht sowohl bei den Patienten als auch bei den Personenkreisen, die an ihrer Behandlung beteiligt sind, oft eine große Unsicherheit, die nicht zuletzt auch auf mangelnder Kenntnis der Wirksamkeit und Sicherheit dieser Therapieverfahren beruht.

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