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Impfempfehlungen beim Multiplen Myelom: ein Konsensbericht des European Myeloma Network

Infektionen sind neben der Krankheit selbst weiterhin die häufigste Ursache von Morbidität und Mortalität beim Multiplen Myelom. Das Infektionsrisiko ist bereits im Stadium MGUS erhöht und bei Patienten mit aktiver Erkrankung zu Beginn einer gegen das Myelom gerichteten Therapiemaßnahme noch höher.

In einer bevölkerungsbezogenen Studie wurde bei Patienten mit Multiplem Myelom das Risiko viraler Infektionen auf das Zehnfache und das Risiko bakterieller Infektionen auf das Siebenfache höher geschätzt. Eine schwere humorale und zelluläre Immunsuppression, insbesondere während unkontrollierter Krankheitsepisoden, ist hauptsächlich für die erhöhte Infektionsanfälligkeit verantwortlich. Diese Veranlagung wird durch die negativen Folgen einer Behandlung des Myeloms, die mit einer schweren Immunsuppression, einschließlich einer verminderten T-Zell-Funktion und Antikörperbildung, einhergeht, verstärkt.

Eine Sensibilisierung des patienteneigenen Immunsystems gegen weitverbreitete Krankheitserreger durch eine Impfung in Phasen, in denen keine oder nur eine geringe Immunsuppression besteht, scheint daher ein logischer Ansatz zur Eindämmung des Infektionsrisikos. In dieser Arbeit analysieren wir das Risiko von Myelom-Patienten für möglicherweise durch Impfungen vermeidbare Infektionen, die verfügbaren Impfstoffe, ihren Nutzen und ihre Grenzen und geben Empfehlungen für die klinische Praxis.

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