Im Verlauf einer Tumortherapie kann es zu Missempfindungen, meist beginnend an Händen und Füßen, kommen. Diese als „Polyneuropathie“ bezeichnete Störung kann durch bestimmte Krebsarzneimittel, wie beispielsweise Thalidomid, Bortezomib, Brentuximab Vedotin oder Vincristin, ausgelöst werden. Bei Erkrankungen, wie dem Multiplem Myelom oder Morbus Waldenström, kann auch die Erkrankung selber zu Polyneuropathie führen. Berichtet wird seitens der Patienten von Symptomen wie Taubheit bei Berührung von Gegenständen, „Ameisenkribbeln“ oder schmerzhafter Berührungsempfindlichkeit.
Leider gibt es bisher nur wenige Behandlungsmöglichkeiten für dieses Beschwerdebild. Schmerzen können mit entsprechenden Medikamenten symptomatisch behandelt werden. Zu denken ist auch an ein Training der Beweglichkeit, Geschicklichkeit und des Tastens. Ob dies die Nervenschädigung vermindert oder ob die Betroffenen eher lernen, die Defizite auszugleichen, ist unklar. Somit hat die Polyneuropathie als Nebenwirkung von Krebsarzneimitteln für einige Betroffene vielfältige und teilweise schwerwiegende Auswirkungen auf ihr Leben.
Vor diesem Hintergrund haben Betroffene aus der Selbsthilfe die Professur für Integrative Onkologie am Universitätsklinikum Jena auf die Durchführung eines Forschungsprojekts zur Polyneuropathie aus Sicht von Krebspatienten angesprochen. Details zur Projektdurchführung und zu den Studienergebnissen werden im beigefügten Infoblatt der Deutsche Leukämie- & Lymphom-Hilfe (DLH) dargestellt.