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Multiples Myelom: Daratumumab kann Beginn einer symptomatischen Erkrankung hinauszögern

Der CD38-Antikörper Daratumumab, der seit längerem zur Behandlung des symptomatischen Multiplen Myeloms eingesetzt wird, hat in einer randomisierten Phase-3-Studie das progressionsfreie 5-Jahres-Überleben bei Patienten verbessert, die sich in der Vorstufe eines smoldering („schwelenden“) Myeloms befanden.

Heute gelten zudem die SLiM-Kriterien mit einem Anteil der monoklonalen Plasmazellen im Knochenmark von mindestens 60 %, einem mindestens 100-fachen Überwiegen der involvierten freien Leichtketten gegenüber den nicht involvierten freien Leichtketten (FLC-Ratio) und eine Konzentration der involvierten freien Leichtketten von mindestens 100 mg/l.

Die monoklonale Vermehrung der Plasmazellen und die damit verbundene Produktion von zumeist inkompletten Immunglobulinen, die das Kennzeichen des Multiplen Myeloms sind, bleibt in der Regel über viele Jahre unbe­merkt. Am Anfang steht eine monoklonale Gammopathie unklarer Signifikanz (MGUS), die bei 3 % der über 50-Jährigen gefunden wird und noch keinen Krankheitswert hat.

Dies ändert sich, wenn die monoklonalen Plasmazellen einen Anteil von 10 % im Knochenmark erreichen und die Konzentration der pathologischen Immunglobuline auf über 3 g/dl ansteigt. Diese Patienten entwickeln zu 10 % in den folgenden 5 Jahren und zu 73 % in den folgenden 15 Jahren eine symptomatische Erkrankung mit Hyperkalzämie, Nierenschäden, Anämie und im Röntgen sichtbaren Knochenläsionen (CRAB-Kriterien).

Bisher werden die Patienten mit „smoldering“ Myelom erst behandelt, wenn sie die CARB-SLiM-Kriterien errei­chen und erste Organschäden nachweisbar sind. Es wird jedoch überlegt, ob ein frühzeitiger Behandlungsbeginn den Verlauf der Erkrankung verlangsamen kann.

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