Was sind medizinische Leitlinien?
Medizinische Leitlinien geben Empfehlungen, wie eine Erkrankung festgestellt und behandelt werden sollte. Sie richten sich vor allem an Ärztinnen und Ärzte, aber auch an Pflegekräfte und andere Fachleute im Gesundheitswesen.
Leitlinien sollen dazu beitragen, dass Patientinnen und Patienten angemessen behandelt und versorgt werden.
Leitlinien fassen das aktuelle medizinische Wissen zusammen, wägen Nutzen und Schaden von Untersuchungen und Behandlungen ab und geben auf dieser Basis konkrete Empfehlungen zum Vorgehen. Eine Leitlinie soll außerdem darüber informieren, wie gut eine Empfehlung wissenschaftlich belegt ist. Leitlinien müssen regelmäßig aktualisiert werden.
Im Gegensatz zu Richtlinien sind Leitlinien rechtlich nicht verbindlich. Das heißt, Ärztinnen und Ärzte können von der in der Leitlinie empfohlenen Behandlung abweichen, wenn sie denken, dass sie für einen bestimmten Patienten nicht geeignet ist. Abweichungen sollten aber jeweils begründet sein.
Das Leitlinienprogramm Onkologie der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V. (AWMF), Deutschen Krebsgesellschaft e. V. (DKG) und der Stiftung Deutsche Krebshilfe (DKH) hat erstmals in Deutschland eine S3-Leitlinie zur Diagnostik, Therapie und Nachsorge für Patienten mit monoklonaler Gammopathie unklarer Signifikanz (MGUS) und für Betroffene mit Multiplem Myelom veröffentlicht. Weiter umfassende Informationen bietet auch die aktualisierte Onkopedia-Leitlinie (Stand 10/2024).
Die Leitlinie ist unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO) und unter Mitwirkung von 24 Fachgesellschaften sowie weiteren Organisationen entstanden.
Diese Leitlinie ist speziell für Fachkräfte entwickelt. Für Betroffene gibt es spezielle Patientenleitlinien.