Bei einer Reihe von Medikamenten kann es als Nebenwirkung zu einem Absterben von Knochengewebe im Kieferbereich kommen. Dazu zählen sogenannte Bisphosphonate, die den Stoffwechsel beeinflussen und überwiegend bei Osteoporose, Brustkrebs, Prostatakrebs, Plasmozytom und in der Schmerztherapie eingesetzt werden
Als Krebspatient zum Zahnarzt
Krebs – das ist eine belastende Diagnose. Krebspatienten müssen außerdem oft kurzfristig viele wichtige Entscheidungen treffen. Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Was ist der erste Schritt, und wie geht es danach mit der Therapie weiter? Zahnarztbesuche oder Zahnbehandlungen sind oft das letzte, an das Betroffene in dieser schwierigen Situation denken.
Trotzdem lohnt es sich, als Krebspatient zum Zahnarzt zu gehen. Wenn sich Mund und Zähne in einem guten Zustand befinden und eventuelle Zahn- oder Zahnersatzbehandlungen abgeschlossen sind, hat man eine Sorge weniger und kann seine Kräfte stärker auf die Therapie konzentrieren. Wer als Krebspatient zum Zahnarzt geht, kann außerdem viel dafür tun, seine Zähne, das Zahnfleisch, die Mundschleimhaut und den Kieferknochen während der Therapie gesund zu erhalten und vor möglichen Nebenwirkungen zu schützen.
Die kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) hat zusammen mit dem Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) und der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) ein Faltblatt zu diesem Thema veröffentlicht. Es enthält Informationen für Krebspatienten und klärt darüber auf, wie und warum Krebspatienten Mund, Zähne und Zahnfleisch während der Krebstherapie pflegen sollten.
Tipps zur Zahngesundheit in der Therapie
Unter einer Chemotherapie leiden die Schleimhäute im Mund. Kleine Wunden verursachen Schmerzen, es kann zu Entzündungen kommen. Manche Krebsmedikamente (insbesondere Knochen-modifizierende Substanzen) können auch die Stabilität des Kieferknochens (Kiefernekrose) beeinträchtigen.
Der Flyer "Als Krebspatient zum Zahnarzt. So schützen Sie Zähne und Zahnfleisch während der Krebsbehandlung" gibt viele Infos. Er ist herausgegeben vom Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) und der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV).
Gefahren der Kiefernekrosen bei der Therapie des Multiplen Myeloms
Durch die ossären Manifestationen kann es beim Multiplen Myelom zu verschiedenen Komplikationen (Frakturen, Schmerzen u.ä.) in den befallenen Knochen kommen. Präventiv wird daher bereits in der Erstlinientherapie eine symptomatische Ergänzungstherapie mit antiresorptiven Substanzen (knochenschützende Substanzen), in der Regel Bisphosphonaten, empfohlen. Häufig werden hierbei Zoledronat oder Pamidronat eingesetzt. Was beim Einsatz dieser Wirkstoffe beachtet werden muss ist, neben der nephrotoxischen Wirkung, die potenzielle Entwicklung von Kiefernekrosen. Auch Angiogeneserhemmer wie z.B. Denusomab können zu solchen Kiefernekrosen führen.