Das multiple Myelom ist eine aggressive Form von Blutkrebs. Immuntherapien können die Überlebenschancen der Betroffenen deutlich erhöhen, bergen jedoch die Gefahr starker Nebenwirkungen. Forschende entwickeln ein KI-Tool für die Risikoeinschätzung.
In den vergangenen Jahren sind die Überlebenschancen durch neue Behandlungsmöglichkeiten deutlich gestiegen. Besonders vielversprechend sind gezielte Therapien, bei denen das körpereigene Immunsystem gegen die Krebszellen mobilisiert wird.
Doch bislang greifen die Immuntherapien nicht bei allen Patientinnen und Patienten gleichermaßen. Im Gegenteil: Bei einigen Erkrankten lösen sie schwere Nebenwirkungen wie Entzündungen des Knochenmarks und Blutarmut aus, die ebenfalls lebensbedrohlich sein können. Hier setzt das Projekt „TissueNet“ an: „Wir wollen verstehen, warum manche Patienten die Therapien gut vertragen und andere nicht“, sagt Professor Dr. Dominic Grün von der Universität Würzburg. Der Physiker entwickelt gemeinsam mit seinen Kolleginnen und Kollegen eine Künstliche Intelligenz (KI), die künftig vorhersagen könnte, wie bestimmte Patientinnen und Patienten auf die Therapie reagieren werden. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt das Projekt im Rahmen der Förderinitiative „Computational Life Sciences – CompLS“.