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Neuigkeiten

Contergan-Derivate greifen resistente Krebszellen an

Aktuelle Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung deuten darauf hin, dass Derivate des Conterganwirkstoffs Thalidomid antitumorale Effekte zum Beispiel gegen Venetoclax-resistente Krebszellen aufweisen

Im Bereich Tumorforschung sind Thalidomid und seine Derviate nach wie vor ein spannender Ansatz. So hemmt der Wirkstoff unter anderem das Wachstum von Blutgefäßen. Diese Eigenschaft könnte möglicher­weise dazu geeignet sein, Tumoren von ihrer Nährstoffversorgung abzuschneiden.

Neu diagnostiziertes multiples Myelom: Daratumumab subkutan zusätzlich zur Standard- Erstlinientherapie vermindert Risiko für Progression

Eine Standardtherapie bei neu diagnostiziertem, multiplem Myelom besteht aus einer Induktionsbehandlung mit Bortezomib, Lenalidomid und Dexamethason (VRd). Wenn eine autologe Stammzelltransplantation (aSCT) beim Patienten möglich ist, folgt eine Stammzellmobilisierung und -gewinnung, die Konditionierung, Transplantation, eine Konsolidierungs- und dann eine Erhaltungstherapie mit Lenalidomid.

In der internationalen Phase-3-Studie PERSEUS, an der deutsche Zentren beteiligt waren, ist untersucht worden, ob die subkutane Gabe des Anti-CD38-Antikörpers Daratumumab, zusätzlich zur üblichen Induktions-, Konsolidierungs- und Erhaltungstherapie gegeben, sicher und effektiv ist.

Wenn Antikörper aus dem Gleichgewicht geraten

Fluch oder Segen? Neben ihrer schützenden Funktion können Antikörper auch schädigende Mechanismen entwickeln. In Episode 15 der Podcast-Reihe "Multiples zum Myelom" beleuchten Prof. Dr. Leo Rasche und Prof. Dr. Stefan Knop das Thema Antikörper. Prof. Dr. Knop ist Klinischer Leiter der Medizinischen Klinik 5 für Hämatologie, Onkologie und Stammzelltransplantation des Klinikums Nürnberg. Die Myelom-Experten haben in der Vergangenheit bereits zusammengearbeitet und sprechen in der aktuellen Podcast-Folge über die derzeit bekannten Schädigungsmechanismen von Antikörpern. Sie erläutern eingängig die Erkrankungen Cast-Nephropathie, Proteinurische Polyneuropathie und die Amyloidose sowie die Kälteagglutininerkrankung und das Multiple Myelom. Aufgezeigt wird auch, warum Patient*innen mit Morbus Gaucher häufig auch an einem Multiplen Myelom erkranken.

Nach Stammzelltransplantation keine minimale Restkrankheit mehr: Ein gutes Zeichen bei multiplem Myelom

Wenn bei multiplem Myelom ein Jahr nach der autologen Stammzelltransplantation und Erhaltungstherapie mit einem Immunmodulator noch immer keine minimale Restkrankheit nachweisbar ist, sind die Chancen für ein Langzeitüberleben hoch. Zu diesem Schluss kommt ein Untersuchungsbericht in der Fachzeitschrift Journal of Clinical Oncology.

An der Studie nahmen 435 Personen mit multiplem Myelom teil, die sich einer autologen Stammzelltransplantation, verbunden mit Therapien vor und nach diesem Eingriff unterzogen. In der Nachsorge wurde unter anderem untersucht, ob minimale Restkrankheit wieder auftauchte oder nicht.

Schleimhautpflege ist auch Immunschutz

Sowohl eine klassische Chemo- und Strahlentherapie als auch orale Antitumortherapeutika können die Schleimhäute großflächig schädigen. Da sich die Zellen der Schleimhaut rasch teilen, reagieren sie besonders empfindlich auf die Krebsbehandlung. Deshalb ist die Prävalenz einer Schleimhautentzündung im Mund (Stomatitis) und im gesamten Magen-Darm- und Urogenitaltrakt (Mukositis) unabhängig von der Tumorart relativ hoch. Die Prävalenz der oralen Mukositis beträgt bei der Verabreichung von Standardchemotherapien 40 Prozent, bei Hochdosistherapien z.B. im Rahmen der Melphalan-Hochdosis-Therapie bei einer autologen Stammzelltransplantation sogar bis zu 80 Prozent. Es kann bis zu vier Wochen dauern, bis die Entzündung nach der letzten Einheit eines Chemo- oder Strahlentherapiezyklus abheilt.

Die Kühlung der Mundhöhle mithilfe von Eiswasserspülungen oder Lutschen von Eiswürfeln während der Infusionen ist in der Lage, das Ausmaß und die Schwere der Läsionen zu begrenzen, heißt es etwa in der S3-Leitlinie Mukositis. Durch die Minderdurchblutung der Mundschleimhaut, so die Überlegung, verringere sich die Konzentration toxischer Substanzen in diesem Gewebe, und entzündliche Reaktionen werden unterdrückt.

Das große Problem dabei: Aufgrund des langen und intensiven Kältereizes - die Kältetherapie sollte bereits vor der Infusion beginnen und bis etwa eine halbe Stunde nach deren Ende fortgesetzt werden – ist sie eher schwierig zu handhaben. Angenehmer als die mitunter scharfkantigen Eiswürfel empfinden viele Patienten das Lutschen tiefgefrorener Fruchtwürfel oder -kugeln, etwa aus Ananas, Papaya oder auch Salbeitee. Auch eisgekühlte Butterkügelchen oder gekühlte Aloe-vera-Mundspüllösungen finden oft die Akzeptanz der Patienten.

 

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