Umfrage: Akzeptanz von KI als Informationsquelle in der Onkologie
Für eine gemeinsame Entscheidungsfindung (Shared-Decision-Making) durch Behandler*in und Patient*in ist eine Kenntnis der Fakten zur Therapie mit ihren Vor- und Nachteilen essentiell. Eine fundierte Patientenentscheidungshilfe, die die zugrundeliegende Datenlage aufzeigt, kann dabei hilfreich sein. Die Erstellung einer solchen individuellen Entscheidungshilfe für jeden einzelnen Patienten ist jedoch sehr aufwändig und bedarf einer stetigen Prüfung und Anpassung auf Aktualität, weswegen diese nicht immer zur Verfügung steht. Patient*innen sehen sich daher häufig nach anderen Informationsquellen um, ohne dass eine Überprüfung der Aussagen stattgefunden hätte.
Im Rahmen des Projekts „Bayern goes SDM“, gefördert vom Bayerischen Zentrum für Krebsforschung (BZKF), soll über eine Umfrage herausgefunden werden, ob Patient:innen sich vorstellen könnten, Informationen von einer generativen Künstlichen Intelligenz bei Ihrer Entscheidung bezogen auf eine onkologische Therapie heranzuziehen.
CAR-T-Zelltherapie: Vorhersagemodell zu Therapieerfolg bei Multiplem Myelom entwickelt
Mit einem neuen Modell ist es gelungen, den Erfolg verschiedener CAR-T-Zelltherapien beim rezidivierten/refraktären Multiplen Myelom zu prognostizieren.
Das MyCARe five Scoring-Modell identifiziert jene Patientinnen und Patienten, die am wahrscheinlichsten von einer gegen das „B-cell maturation antigen“ (BCMA) gerichteten CAR-T-Zell-Therapien profitieren.
Es könne einen frühen Rückfall, das Ansprechen sowie das Überleben vorhersagen und so die Patientenauswahl erleichtern, schlussfolgern die Autorinnen und Autoren um Nico Gagelmann, Projektleiter und Erstautor der Studie aus der Interdisziplinären Klinik und Poliklinik für Stammzelltransplantation des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE).
Weitere Studienteilnehmer:innen gesucht „Trauma in der Onkologie“
In den letzten Jahren hat die Medizin, insbesondere im Bereich der Krebsmedizin und -behandlung, erhebliche Fortschritte gemacht. Diese Fortschritte sind von großem Wert. Eine Krebserkrankung und die oft belastenden Behandlungen können das Leben jedoch auch auf seelischer Ebene erheblich beeinflussen und in vielen Lebensbereichen eine große Herausforderung darstellen. Daher sind Erkenntnisse über seelische Beschwerden bei Krebspatientinnen und Krebspatienten von besonderer Bedeutung, um die Behandlung und damit die Lebensqualität in Zukunft verbessern zu können.
Im Rahmen ihrer Doktorarbeit zum Dr. rer. nat. untersucht Frau Carina Eckelmann (M.Sc.), wie sich traumatische Erfahrungen bei körperlichen Erkrankungen wie Krebs äußern können. Aufgrund der qualitativen Unterschiede eines Traumas im Kontext einer medizinischen Erkrankung wie Krebs ist es wahrscheinlich, dass ein Trauma bei Krebspatientinnen und -patienten nicht angemessen erfasst werden kann. Sie möchte die spezifischen Merkmale traumatischer Erfahrungen genauer untersuchen.
Aktuell haben bereits etwa 150 Proband:innen den Online-Fragebogen vollständig ausgefüllt. Um jedoch eine valide Aussage für diese Phase der Studie treffen zu können, werden mindestens 200-250 Proband:innen benötigt.
Sie fragen, Prof. Hartmut Goldschmidt antwortet
Im folgenden Video beantwortet Prof. Dr. Hartmut Goldschmidt Fragen von Betroffenen.
Die Fragen im Video:
- Wieso erfährt man in Myelom-Foren mehr zu der Erkrankung als von Ärzten selbst?
- Ist eine Ganzkörper-Hyperthermie beim Multiplen Myelom nützlich?
- Gibt es für neue Myelom-Therapien eine Grenze bezüglich des Erhaltungsgrades des Knochenmarks?
- Welche Konsequenzen hätte eine Coronainfektion während der Therapie-und welche während der Erhaltungstherapiephase?
- Gibt es besondere Herausforderungen oder Schwierigkeiten für Menschen, die gleichzeitig (Lungen-) Sarkoidose und das MM haben?
- Wie dramatisch sind Infektionskrankheiten? Ab wann kann man nach der 2. Stammzelltransplantation wieder geimpft werden?
- Wird das Multiple Myelom bald heilbar sein?
- Wie wird aktuell die Erhaltungstherapie bei der GMMG HD7 bzw. der Perseus Studie durchgeführt?
- Die Induktiontherapie bei Neuerkrankungen beinhaltet vier verschiedene Medikamente. Mit welchen Medikamentenkombinationen wird die Erhaltungstherapie durchgeführt? Falls es zum Rezidiv kommt, welche Medikamentenkombinationen werden jetzt genutzt?
Zusätzliche Belastung bei Knochenmarkkrebs
Wie sich Übergewicht und Bewegung auf die Knochengesundheit beim Multiplen Myelom auswirken
„Bei der Blutkrebserkrankung Multiples Myelom greifen die bösartigen Plasmazellen im Knochenmark in den Knochenstoffwechsel ein. In der Folge bilden sich Löcher im Knochen, die zu Brüchen und massiven Schmerzen bei den Patientinnen und Patienten führen können“, erläutert Prof. Dr. Franziska Jundt, Oberärztin der Medizinischen Klinik und Poliklinik II des Universitätsklinikums Würzburg und Leiterin des Zentrums für das Myelom im Zentrum für Seltene Erkrankungen Nordbayern (ZESE). „Selbst wenn eine Therapie erfolgreich die Tumorzellen im Knochenmark beseitigt, bleiben die Löcher im Knochen oftmals erhalten. Es wird keine neue Knochensubstanz aufgebaut“, ergänzt Prof. Dr. Regina Ebert, Biologin am Lehrstuhl für Regeneration Muskuloskelettaler Gewebe der Julius-Maximilians-Universität Würzburg an der Orthopädischen Klinik König-Ludwig-Haus.
Doch es gibt Hoffnung. Die Wissenschaftlerinnen konnten bereits an Mäusen mit Multiplem Myelom zeigen, dass eine mechanische Stimulation dem Knochenabbau entgegenwirkt, die Knochenheilung fördert und sogar das Tumorwachstum bremsen kann. Nun wollen Franziska Jundt und Regina Ebert untersuchen, ob ein Wiederaufbau der Knochenstruktur auch dann möglich ist, wenn neben der Myelom-Knochenerkrankung eine Fettleibigkeit vorliegt. „Patientinnen und Patienten mit Multiplen Myelom und starkem Übergewicht haben ein höheres Risiko ein Multiples Myelom zu entwickeln“, weiß Franziska Jundt. „Wir wollen verstehen, wie sich die Myelom-Knochenerkrankung bei Fettleibigkeit auf die Knochen auswirkt und wie mechanische Belastung in dieser Situation helfen kann, die Krankheit zu behandeln.“