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Neuigkeiten

Multiples Myelom: Talquetamab plus Teclistamab erzielt häufig Remissionen

Die beiden BiTE-Antikörper Talquetamab und Teclistamab, die 2023 zur Behandlung des Multiplen Myeloms zugelassen wurden, könnten aufgrund ihrer unterschiedlichen Angriffspunkte eine synergistische Wirkung erzielen.

Die Kombination hat sich in einer Phase-1-Studie als sicher erwiesen und bei 80 % der Patienten zu einem Rückgang des Tumors geführt, der in der Regel 2 Jahre oder länger anhielt. Die Ergebnisse wurden jetzt im New England Journal of Medicine (NEJM 2025; DOI: 10.1056/NEJMoa2406536) publiziert.

Zu den vielversprechenden neuen Entwicklungen zählen die BiTE-Antikörper („bispecific T-cell engager“) Talque­tamab und Teclistamab, die mit ihren beiden „Armen“ den Kontakt zwischen den T-Zellen und den Krebszellen herstellen. Teclistamab bindet mit einem Arm am B-Zell-Reifungsantigen (BCMA), Talquetamab an dem G-Protein-gekoppelten Rezeptor der Familie C, Gruppe 5, Mitglied D (GPRC5D).

In der Studie RedirecTT-1 hat der Hersteller seine beiden Wirkstoffe kombiniert. An der Studie nahmen in Kana­da, Israel, Südkorea und Spanien 94 Patienten teil, von denen 44 die für die geplante Phase-2-Studie empfohlene Dosis erhielten.

Uniklinik Köln stellt CAR-T-Zellen selbst her - Herstellungserlaubnis für erstes Klinikum in NRW erteilt

Seit 2018 sind in der EU sechs verschiedene CAR-T-Therapien zugelassen. Sie werden aktuell gegen einige Blutkrebsarten, Tumore der Lymphdrüsen und des Knochenmarks eingesetzt. Diese Zelltherapeutika werden in Laboren der Pharmaunternehmen in den USA und vermehrt auch in Europa hergestellt und in speziell dafür qualifizierten Kliniken den Patienten verabreicht. Die Wartezeit auf diese CAR-T-Zellen dauert zwischen vier und acht Wochen. Deutlich schneller geht es, wenn die Herstellung der CAR-T-Zellen direkt vor Ort in der Klinik erfolgt. Dies verkürzt die Wartezeit für die Patienten auf weniger als zwei Wochen und vermeidet Transportwege quer durch Europa oder in die USA.

Jetzt hat die Kölner Bezirksregierung der Uniklinik Köln die Erlaubnis erteilt, selbst CD19-CAR-T-Zellen herzustellen. Die Uniklinik Köln ist damit die erste Klinik in NRW, die durch diese Genehmigung Einzelfallbehandlungen mit selbst hergestellten CAR-T-Zellen durchführen kann.

Multiples Myelom: Daratumumab kann Beginn einer symptomatischen Erkrankung hinauszögern

Der CD38-Antikörper Daratumumab, der seit längerem zur Behandlung des symptomatischen Multiplen Myeloms eingesetzt wird, hat in einer randomisierten Phase-3-Studie das progressionsfreie 5-Jahres-Überleben bei Patienten verbessert, die sich in der Vorstufe eines smoldering („schwelenden“) Myeloms befanden.

Heute gelten zudem die SLiM-Kriterien mit einem Anteil der monoklonalen Plasmazellen im Knochenmark von mindestens 60 %, einem mindestens 100-fachen Überwiegen der involvierten freien Leichtketten gegenüber den nicht involvierten freien Leichtketten (FLC-Ratio) und eine Konzentration der involvierten freien Leichtketten von mindestens 100 mg/l.

Die monoklonale Vermehrung der Plasmazellen und die damit verbundene Produktion von zumeist inkompletten Immunglobulinen, die das Kennzeichen des Multiplen Myeloms sind, bleibt in der Regel über viele Jahre unbe­merkt. Am Anfang steht eine monoklonale Gammopathie unklarer Signifikanz (MGUS), die bei 3 % der über 50-Jährigen gefunden wird und noch keinen Krankheitswert hat.

Dies ändert sich, wenn die monoklonalen Plasmazellen einen Anteil von 10 % im Knochenmark erreichen und die Konzentration der pathologischen Immunglobuline auf über 3 g/dl ansteigt. Diese Patienten entwickeln zu 10 % in den folgenden 5 Jahren und zu 73 % in den folgenden 15 Jahren eine symptomatische Erkrankung mit Hyperkalzämie, Nierenschäden, Anämie und im Röntgen sichtbaren Knochenläsionen (CRAB-Kriterien).

Bisher werden die Patienten mit „smoldering“ Myelom erst behandelt, wenn sie die CARB-SLiM-Kriterien errei­chen und erste Organschäden nachweisbar sind. Es wird jedoch überlegt, ob ein frühzeitiger Behandlungsbeginn den Verlauf der Erkrankung verlangsamen kann.

Multiples Melom: Neuigkeiten vom ASH 2024

Vom 7. bis 10. Dezember 2024 fand das 66. Meeting der American Society of Hematology (ASH) in San Diego (USA) und als viruteller Online-Kongress statt. Wie in den vergangenen Jahren berichtet das KML in seiner Reihe LymphomKompetenz KOMPAKT mit Video-Berichten von relevanten Studienergebnissen und neuen Entwicklungen im Bereich der Lymphomforschung.

Über die neuen Entwicklungen zum Multipen Myelom berichtet Frau Prof. Dr. med Katja Weisel vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) im beiefügten Video.

Multiples Myelom: Frühere Stammzelltransplantation beeinträchtigt das PFS bei BCMA-gesteuerter CAR-T-Zell-Therapie

Die autologe CAR-T-Zell-Therapie mit chimären Antigenrezeptoren (CAR), die auf das B-Zell-Reifungsantigen (BCMA) abzielt, ist bei Patienten mit multiplem Myelom (MM) sehr wirksam. Ihre klinische Aktivität hängt allerdings von der Funktionsfähigkeit der körpereigenen T-Zellen des Patienten ab. Es gibt Hinweise darauf, dass eine vorherige Hochdosistherapie und Stammzelltransplantation (HDM/ASCT) zu einem erschöpften und alternden T-Zell-Phänotyp führen kann. Während des ASH-Kongresses 2024 wurde eine Studie vorgestellt, die überprüfte, ob eine vorangegangene HDM/ASCT die klinischen Ergebnisse einer BCMA-gerichteten CAR-T bei MM beeinflusst. In die Analyse wurden MM-Patienten eingeschlossen, die zwischen 2017 und 2023 im Massachusetts General Hospital in Bosten mit einer BCMA-gerichteten CAR-T-Zelltherapie behandelt worden waren.

Fazit der Autoren:

Patienten mit MM, die zuvor eine HDM/ASCT erhalten hatten, erreichten ein signifikant kürzeres PFS mit BCMA-gerichteten CAR-T-Zellen. Diese Ergebnisse könnten Auswirkungen auf die Behandlungsreihenfolge bei MM haben.

 

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