Isatuximab (Sarclisa®) plus KRd bei Multiplem Myelom
Sarclisa® (Isatuximab) plus Carfilzomib, Lenalidomid und Dexamethason (KRd) verbessert signifikant die Rate der Negativität der minimalen Resterkrankung bei transplantationsfähigen Patienten mit neu diagnostiziertem multiplem Myelom gegenüber KRd allein.
Die Phase-3-Studie IsKia zur Untersuchung von Sarclisa® (Isatuximab) in Kombination mit Carfilzomib, Lenalidomid und Dexamethason (KRd) zeigte eine statistisch signifikante Verbesserung der Rate der minimalen Resterkrankung (MRD)-Negativität im Vergleich zu KRd allein nach autologer Stammzelltransplantation (ASCT) zur Konsolidierung bei transplantationsfähigen Patienten mit neu diagnostiziertem multiplem Myelom (MM).
Highlights beim multiplen Myelom – Focus bispezifische Antikörper und CAR-T-Zellen
Hot topics in der Myelomwelt sind bispezifische Antikörper und CAR-T-Zellen. Im Focus stehen Substanzen wie Teclistamab und Talquetamab sowie Elranatamab mit bereits fortgeschrittenen Studien-Follow-ups. Auf exzellenter Datenbasis geht es aktuell noch um das Management von Nebenwirkungen mit bispezifischen Antikörpern, wobei sich längere Intervalle zwischen den Dosierungen als günstig erweisen – mit einer deutlich geringeren Nebenwirkungsrate ohne dabei Einbußen in der Effektivität in Kauf nehmen zu müssen. Neue Kombinationen wie Talquetamab plus Daratumumab oder auch Pomalidomid zeigen vielversprechende erste Ergebnisse.
Virtueller Zwilling soll Behandlung mit Krebsimmuntherapien verbessern
Ein internationales Team mit Würzburger Beteiligung hat im Dezember 2023 das Forschungsprojekt CERTAINTY gestartet. Gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft und dem Gesundheitswesen will das Projektteam unter Leitung des Fraunhofer-Instituts für Zelltherapie und Immunologie IZI einen virtuellen Zwilling entwickeln, der zukünftig die Behandlung mit personalisierten Krebsimmuntherapien verbessern soll. Das Projekt hat seinen Ursprung im Uniklinikum Leipzig, einem der größten CAR-T-Zentren in Europa.
Virtueller Zwilling für Behandlung des Multiplen Myeloms mit CAR-T-Zell-Therapien
Entsprechende Konzepte zum virtuellen Zwilling und erste, vielversprechende Modelle existieren bereits im Bereich der Herz-Kreislauferkrankungen. Im EU-Projekt CERTAINTY sollen nun Module für einen entsprechenden virtuellen Zwilling für die Behandlung von Krebskranken mit CAR-T-Zell-Therapien entwickelt werden. Dieses soll Ärztinnen und Ärzten zukünftig bei der Auswahl der bestmöglichen Therapie unterstützen und zudem das Gesundheitssystem durch den effizienteren Einsatz kostenintensiver Medikamente entlasten.
Der virtuelle Zwilling wird zunächst beispielhaft für das Multiple Myelom (MM), eine bösartige Erkrankung des Knochenmarkes, entwickelt. Vorgesehen ist, dass dieser die individuelle Pathophysiologie von Patientinnen und Patienten, die für zelluläre Immuntherapien in Frage kommen oder sich diesen unterziehen, umfassend wiedergibt und regelmäßig aktualisiert wird. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Integration molekularer Muster in die digitalen Berechnungsmodelle. Weitere Schlüsseltechnologien sind die Erhebung und Verarbeitung großer Datenmengen (Big Data Processing), maschinelles Lernen, personalisierte in vitro Modelle und softwaregestützte mechanistische Modelle. Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt ist die Entwicklung von Schnittstellen, die den Datenzugriff bzw. die Interaktion zwischen verschiedenen physischen und digitalen Systemen stets unter Berücksichtigung des Datenschutzes gewährleisten. Weitere Aspekte, die im Projekt Berücksichtigung erfahren, sind die Einbindung sozioökonomischer Faktoren, die den Krankheitsverlauf beeinflussen können, sowie zukünftige Anwendungen für Patientinnen und Patienten.
Nachlese ASH 2023
Vom 9. bis 12. Dezember 2023 fand das 65. Meeting der American Society of Hematology (ASH) in San Diego (USA) und als viruteller Online-Kongress statt. Wie in den vergangenen Jahren berichtet das KML in seiner Reihe LymphomKompetenz KOMPAKT mit Video-Berichten von relevanten Studienergebnissen und neuen Entwicklungen im Bereich der Lymphomforschung.
Im folgenden Video berichtet Prof. Dr. med. Hartmut Goldschmidt über neue Entwicklungen zum Multiplen Myelom.
Isatuximab (Sarclisa®) bei Multiplem Myelom
Die Phase-3-Studie IMROZ zur Untersuchung des Einsatzes von Sarclisa® (Isatuximab) in Kombination mit der Standardtherapie Bortezomib, Lenalidomid und Dexamethason (VRd) hat ihren primären Endpunkt bei einer geplanten Zwischenanalyse zur Wirksamkeit erreicht und eine statistisch signifikante Verbesserung des progressionsfreien Überlebens (PFS) im Vergleich zu VRd allein bei Patienten mit neu diagnostiziertem multiplem Myelom (MM) gezeigt.
Dies ist auch die zweite Phase-3-Studie mit Sarclisa bei neu diagnostizierten Patienten, die eine Überlegenheit gegenüber der Standardtherapie zeigt.
Die Ergebnisse der Studie werden auf einer bevorstehenden medizinischen Tagung vorgestellt und bilden die Grundlage für einen künftigen Zulassungsantrag.