Patientenhandbuch 2021 online
Die aktuelle im August 2021 überarbeitete und ergänzte Auflage des Patientenhandbuchs Multiples Myelom der Sektion Multiples Myelom, Medizinische Klinik V, Universitätsklinikum Heidelberg und Nationales Centrum für Tumorerkrankungen Heidelberg (NCT) finden Sie hier
MRD-Negativität – Studienendpunkt und neues Therapieziel?
Die Therapielandschaft beim Multiplen Myelom (MM) hat sich in den letzten Jahren stark verändert: So existieren heute zahlreiche Behandlungsmöglichkeiten mit Substanzen verschiedener Wirkstoffklassen in der Erstlinie und vor allem im Rezidiv. „Ein Standardprotokoll gibt es nicht, da jede und jeder Betroffene anders ist. Daher steht eine individualisierte Therapie im Vordergrund“, sagte Prof. Dr. Christoph Renner vom Onkozentrum Hirslanden in Zürich, Schweiz, auf einem Symposium, das im Rahmen des diesjährigen Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie stattfand. Die komplexe, langfristige Behandlung umfasse multiple Therapielinien, sodass bei der Planung der Sequenz immer bereits der nächste Schritt bedacht werden sollte.
„Angesichts der Fülle der therapeutischen Möglichkeiten gilt es herauszufinden, wie die Patientinnen und Patienten am besten behandelt werden können – die MRD-Bestimmung kann hier eine Hilfe sein“, sagte Prof. Dr. Martin Kortüm vom Universitätsklinikum Würzburg. Ziel der Therapie sei es, die Patientinnen und Patienten möglichst lange in Remission zu halten. „Wir wissen, dass das Erreichen einer Komplettremission heute nicht mehr ausreichend ist. Wir kennen den Zustand der MRD-Positivität, aus der hervorgeht, dass zwar eine Komplettremission vorhanden ist, aber die minimale Resterkrankung mittels sensitiver Methodik noch nachweisbar ist. Mit den neuen Therapieoptionen können wir auch MRD- Negativität erreichen“, erklärte Kortüm.
Immuntherapie mit CAR-T-Zellen weiter verbessern
Initiativprojekt IMAGINE (Fighting Cancer with Optimal Personalized Immunotherapies) will für Fortschritte sorgen
Damit die CAR-T-Immuntherapie gelingt, müssen zuerst passende Antigene auf den Tumorzellen identifiziert werden. Dann gilt es, geeignete T-Zellen zu finden und sie mit hoher Präzision in effektive CAR-T-Zellen umzuwandeln. In diesem Prozess kommen bislang zwei Nachweismethoden zum Einsatz, deren Sensitivität zu wünschen übriglässt – die Immunhistochemie und die Durchflusszytometrie. Hier will das Initiativprojekt IMAGINE (Fighting Cancer with Optimal Personalized Immunotherapies) für Fortschritte sorgen.
Vorträge auf dem Österreichischen Myelomtag 2021
Wir freuen uns Ihnen die Aufzeichnungen von Vorträgen auf dem Österreichischen Myelomtag 2021 bereitstellen zu können:
- Vortrag von OÄ Dr. Eva Autzinger - "MGUS, Smouldering MM und Multiples Myelom"
- Vortrag OA Dr. Gerhard Krajnik - "Die Stammzellentransplantation"
- Vortrag von OA DDr. Klaus Podar - "Das Myelom in Rezidiv oder refraktären Stadium"
- Vortrag von OA Dr. Siegfried Sormann - "Erhaltungstherapie, Nachsorge"
Belantamab Mafodotin (Blenrep®) beim Multiplen Myelom
Seit 1 Jahr steht mit Belantamab Mafodotin (Blenrep®) eine neue Standardtherapie für mehrfach refraktäre Patientinnen und Patienten mit Multiplem Myelom zur Verfügung. Auf dem diesjährigen DGHO diskutierten Experten welche Chancen sich mit dieser hochaktiven Substanz ergeben und welche Rolle es als Backbone von Kombinationstherapien spielen kann.
Belantamab Mafodotin ist ein Antikörper-Wirkstoff-Konjugat mit einer sehr hohen Monoaktivität. Bindet das Konjugat über die Antikörperkomponente an das B-Zell-Reifungsantigen BCMA (B-Cell maturation antigen), wird es in die Zelle aufgenommen und der über einen kovalent gebundenen Linker zytotoxische Wirkstoff Monomethylauristatin F (MMAF) frei gesetzt, was zum Zelltod führt.