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Thalidomid (Thalidomide®)

Thalidomid (Thalidomide CelgeneTM, früher: Contergan®) ist ein Glutaminsäurederivat mit zentral dämpfenden, immunsuppressiven und entzündungshemmenden Wirkungen. Es gehört zur Gruppe der Piperidindione, die eine struktuelle Abwandlung der Barbiturate sind. Thalodomid ist eine chirale Verbindung, das heißt es kann in zwei verschiedenen Formen vorliegen. Man spricht dabei von S- oder R-Form.

Thalidomid wurde 1954 von der Firma Grünenthal in Aachen entwickelt und ab 1957 als Schlaf- und Beruhigungsmittel unter dem Markennamen Contergan® in Deutschland rezeptfrei verkauft. Weil es schwere Missbildungen bei Ungeborenen auslösen kann, wurde es vom Markt genommen. Seit 2008 ist Thalidomid wieder unter sehr strengen Sicherheitsauflagen in Deutschland zur Behandlung von Knochenmarkkrebs (multiples Myelom) zugelassen.

Thalidomid wirkt beruhigend und schlaffördernd. Außerdem hat es entzündungshemmende, tumorwachstumshemmende sowie blutgefäßneubildungshemmende Eigenschaften.

  • Indikation: Zugelassen für die Erstlinientherapie in Kombination mit Melphalan und Prednison sowie mit Daratumumab, Bortezomib und De- xamethason sowie für die Rezidivtherapie
  • Applikation: oral
  • Nebenwirkungen: Nervenschädigungen (periphere Polyneuropathie), Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Thrombose (in Kombination mit Dexame- thason oder Chemotherapie), fruchtschädigend für ungeborenes Leben (Teratogenität), Verstopfung, Ödeme

 

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