EU-Projekt um Krebs besser zu verstehen und zu stoppen
Im EU-Projekt ELMUMY untersucht die Universitätsmedizin Würzburg mit zwölf weiteren Partnern aus Wissenschaft und Industrie Faktoren, die die Entstehung und das Fortschreiten des Multiplen Myeloms beeinflussen. Die Erhebung molekularbiologischer Merkmale und die Integration von Informationen über Lebensstil und klinische Situation soll eine personalisierte Diagnose, Prävention und Therapie ermöglichen.
„Das Multiple Myelom ist eine Krebserkrankung des blutbildenden Systems, die sich durch langsames Fortschreiten und Rückfälle auszeichnet und für die es derzeit noch keine Heilung gibt“, erklärt Prof. Dr. Hermann Einsele, Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik II am Uniklinikum Würzburg (UKW), Sprecher des NCT-Standortes WERA und ELMUMY-Teilprojektkoordinator. „Obwohl die jüngsten Fortschritte unser Verständnis der zellulären Funktionen erweitert haben, müssen kritische Aspekte dieser komplexen Pathologie noch erforscht werden. Würzburg wurde auch deshalb in das Konsortium mit eingebunden, weil hier das größte Myelom-Programm in Europa mit vielen klinischen Studien und Begleitforschung zu den neuesten Therapieformen, wie CAR T Zellen und verschiedenen T Zell aktivierenden (bispezifischen) Antikörpern angeboten wird.“
Studie zur Entwicklung eines Patienten-orientierten und effektiven Fatigue-Screenings
Krebsbedingte Fatigue ist eine häufige und belastende Folgeerscheinung von Krebs und Krebstherapien. Das Krankheitsbild ist durch ein anhaltendes Gefühl körperlicher, emotionaler oder geistiger Erschöpfung gekennzeichnet. Fatigue beginnt häufig während der Krebstherapie und dauert bei manchen Patient:innen über Monate bis hin zu Jahren an.
Internationale Leitlinien empfehlen daher ein regelmäßiges Fatigue-Screening mittels direkter Befragung der Patient:innen, jedoch ist bislang unklar, wie ein effektives Screeningprogramm konkret gestaltet werden sollte.
Ziel der MERLIN-Studie ist es daher, die wissenschaftliche Basis für ein unkompliziertes und wirkungsvolles Programm zur Fatigue-Früherkennung in der klinischen Praxis zu liefern. Damit soll kurz- und langfristig die Lebensqualität vieler Betroffener verbessert werden.
Verringerte Krebssterblichkeit bei täglicher Vitamin D-Einnahme
Eine Vitamin D-Einnahme könnte die Krebssterblichkeit in der Bevölkerung um zwölf Prozent reduzieren - vorausgesetzt, das Vitamin wird täglich eingenommen. Dies ergab eine am Deutschen Krebsforschungszentrum durchgeführte Auswertung von 14 Studien der höchsten Qualitätsstufe mit insgesamt fast 105.000 Teilnehmern.
Thrombose-Risiko bei Krebs im Blick haben
Neue Thromboembolie-Leitlinie: auch Empfehlungen für Tumorpatienten
Viele Krebskranke haben ein erhöhtes Risiko, eine venöse Thrombose oder Lungenembolie (VTE) zu erleiden. Nun wurde die deutsche VTE-Leitlinie aktualisiert. Sie gibt neue Empfehlungen für Tumorpatienten und -patientinnen.
Im Februar 2023 ist die deutsche S2k-Leitlinie Diagnostik und Therapie der Venenthrombose und Lungenembolie neu erschienen, unter Beteiligung zahlreicher wissenschaftlicher Fachgesellschaften. Im Vergleich zur Vorversion aus dem Jahr 2015 geben die Expertinnen und Experten aktualisierte Empfehlungen – speziell auch für Krebspatienten.
Die CAR-T-Zelltherapie und das Mikrobiom
Therapien mit CAR-T-Zellen sind inzwischen eine Säule in der Behandlung von Patient:innen mit Leukämien und Lymphomen. Doch nur 40 Prozent der Behandelten sprechen an. Das liegt unter anderem am individuellen Mikrobiom. Tatsächlich ist die An- oder Abwesenheit einiger Bakterienstämme prädiktiv für den Effekt der Therapie, wie Forschende erstmals herausgefunden haben. Dr. Dennis Ballwieser, Arzt und Chefredakteur der Apotheken Umschau, erklärt im folgenden Podcast die Einzelheiten.