Die Therapie des rezidivierten/refraktären Multiplen Myeloms (rrMM) ist durch die komplexer werdenden Behandlungsregime eine Herausforderung. Klinische Studien neuer Wirkstoffe erfolgen unter strengen Ein- und Ausschlusskriterien, sodass ihre Ergebnisse zudem nicht 1:1 auf die Praxis übertragen werden können. Folglich braucht es zusätzliche Erkenntnisse über die Effektivität verfügbarer Therapien unter Alltagsbedingungen, die Real-World-Daten liefern können.
„Real-World-Studien oder Registerstudien sind dringend notwendig, um die Lücken, die klassische Studien nicht füllen können, auszugleichen“, erklärte Prof. Dr. Wolfgang Knauf, Internist und Facharzt für Hämatologie und Onkologie vom Centrum für Hämatologie und Onkologie Bethanien in Frankfurt am Main. „Auf eine kontrollierte randomisierte Studie sollte immer eine Registerstudie folgen, die ein breiteres Patient:innenkollektiv einschließt und dadurch neue Erkenntnisse liefert. Das heißt, die beiden Analysemethoden sind wie ein Tandem. Nur gemeinsam, wenn beide treten, kommt man zum Ziel.“ Dr. Manfred Welslau, Facharzt für Innere Medizin, Hämatologie und Internistische Onkologie von der Hämato- Onkologischen Schwerpunktpraxis am Klinikum Aschaffenburg, stimmte zu und betonte ferner: „Wir müssen jedoch auf jeden Fall die Datenqualität von Real-World-Studien verbessern und die Dokumentation vereinheitlichen. Nur so können wir künftig definitive Schlüsse aus Real-World-Daten ziehen.“