Patient*innen mit malignen hämatologischen Erkrankungen oder fortgeschrittenen soliden Tumoren, deren Erkrankung nicht in Remission ist, sowie Patient*innen unter immunsuppressiver Therapie, haben ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf von COVID-19 und eine erhöhte Mortalität.
Es häufen sich Berichte, dass auch die Wirksamkeit der derzeit zugelassenen Impfstoffe für die SARS- CoV-2-Schutzimpfung bei diesen Patient*innen reduziert sein kann. Das Bild ist heterogen. Das Ansprechen auf die Schutzimpfung wird außer von der Art der Grundkrankheit u. a. durch das Krankheitsstadium, Art und Zeitpunkt antineoplastischer Therapie, Komorbidität und Alter sowie die Art eines zuvor verabreichten Impfstoffes oder eine potenziell durchgemachte COVID-19-Erkrankung beeinflusst.
Bei Patient*innen mit malignen hämatologischen Erkrankungen, mit fortgeschrittenen/metastasierten soliden Tumoren sowie bei Patient*innen mit nicht-malignen Erkrankungen unter immunsuppressiver Therapie kann eine Auffrischimpfung indiziert sein und wird empfohlen. Die Indikation wird klinisch unter Berücksichtigung der individuellen Risikosituation und möglicher Nebenwirkungen nach den vorherigen Impfungen gestellt. Als Anhaltspunkt kann ein Abstand >6 Monate nach der letzten Schutzimpfung dienen.